STIHL Tipp
Kunststoff-Obstschalen aus dem Supermarkt mit transparentem Deckel eignen sich ideal als Keimschale.
Erfahren Sie hier, wie Sie erfolgreich Ihre eigenen Tomaten anbauen und was beim Pflanzen, Pflegen und Ernten wichtig ist.
14.08.2024
Tomaten vertragen sich ausgezeichnet mit Basilikum, Buschbohnen, Kapuzinerkresse, Knoblauch, Kohl, Kohlrabi, Lauch, Möhren, Petersilie, Radieschen, Rettich, Rote Bete, Salat, Sellerie und Spinat. Tagetes als Nachbarn schützen die Tomatenpflanzen sogar vor Schädlingen.
Tomaten muss man frühestens 2–4 Wochen nach dem Aussetzen der Jungpflanzen düngen. Danach ist eine regelmäßige Düngung bis zur Ernte ratsam, mit Brennesseljauche und Kompost etwa alle zwei Wochen. Im Beet kann der Boden zur Vorbereitung für die Jungpflanzen schon im Herbst des Vorjahres mit Komposterde angereichert, sozusagen vorgedüngt werden.
Gurken und Tomaten sollte man nicht zusammen pflanzen, vor allem im Gewächshaus ist das schwierig. Beide lieben zwar viel Licht – Gurken gedeihen aber am besten in einem warmen und feuchten Klima ohne Zugluft, Tomaten dagegen brauchen einen luftigen und feuchtigkeitsgeschützten Standort. Als Nachbarn werden häufig entweder die Tomaten von Braunfäule befallen oder die Gurken bekommen typische Krankheiten wie Mehltau.
Tomaten und Paprika kann man theoretisch zusammen pflanzen, weil Sie ähnliche Ansprüche an Boden und Standort haben. Allerdings haben beide als Starkzehrer einen hohen Nährstoffbedarf und konkurrieren aufgrund ihrer Zugehörigkeit zur selben Pflanzenfamilie (Nachtschattengewächse) um die gleichen Nährstoffe. Wer die Grundregeln der Mischkultur beherzigt und außerdem nicht so viel nachdüngen möchte, pflanzt daher Tomaten und Paprika nicht nebeneinander.
Wenn Sie selber Tomaten anbauen, haben Sie nicht nur das Vergnügen, vollreife Früchte zu ernten. Es liegt im Gegensatz zu gekauften Tomaten auch in Ihrer Hand, womit Sie Ihre Pflanzen düngen: Sie wissen also, was Sie essen. Nicht zuletzt haben Sie die Möglichkeit, Tomatensorten zu pflanzen, die Sie weder im Laden noch auf dem Wochenmarkt finden.
Die Wahl der Tomatensorte will wohlbedacht sein.
Die Auswahl an Tomatensorten ist riesig: Sie reicht von der kleinen, roten Cocktailtomate über gelbe, grüne, violette Sorten in unterschiedlichsten Formen bis zu kürbisgroßen Früchten.
Wenn Sie im eigenen Garten Tomaten anbauen, sollten Sie bei der Sortenwahl neben Aussehen und Geschmack der Früchte auch die Wuchsform der Tomatenpflanzen und ihren Standort berücksichtigen. Je nachdem, wo Sie Tomaten anbauen – überdacht oder ungeschützt im Garten, auf dem Balkon oder im Gewächshaus –, gibt es geeignete oder weniger geeignete Sorten.
Pflanzen Sie starkwüchsige Stabtomaten, die angebunden werden müssen, eher im Freiland oder im Gewächshaus. Im Kübel auf Balkon oder Terrasse gedeihen aufgrund des geringeren Wurzelraumes kompakt wachsende Buschtomaten bis 100 cm Wuchshöhe und kleinfruchtige Cocktail- oder Cherrytomaten am besten. Probieren Sie zum Beispiel „Utenok“ oder „Tumbling Tom Red“.
Wollen Sie im Freiland ohne Überdachung Tomaten anbauen, brauchen Sie robuste Sorten wie “Philovita” und “Fantasio”, die besonders resistent gegen Krankheiten und Schädlinge sind und auch kühlere Sommer vertragen.
An einem überdachten, vor Regen geschützten Platz im Garten gedeihen sehr viele Sorten. Hier können Sie auch den Anbau alter und samenfester Tomatensorten, die meist eine dünnere Schale haben, wagen. Unter anderem „Moneymaker“, „Saint Pierre“ oder „Gelbes Birnchen“.
Wenn Sie im Gewächshaus Tomaten pflanzen, lassen sich auch empfindlichere und besonders wärmebedürftige Tomaten-Sorten wie „Zuckertraube“ oder die „Ananastomate“ anbauen.
Der richtige Standort ist für Tomaten entscheidend.
Damit Ihre Tomaten gesund und munter leckere Früchte entwickeln, brauchen sie Wärme und viel Licht, vor allem aber ein Dach über dem Kopf. Denn sowohl Regen- als auch Gießwasser auf den Blättern begünstigt die berüchtigte Kraut- und Braunfäule. Von Vorteil ist auch ein Standort, an dem die Tomatenpflanzen vor starkem Wind geschützt, aber dennoch luftig stehen, damit feucht gewordenes Laub rasch abtrocknen kann.
Deshalb befindet sich der beste Standort zum Tomaten pflanzen dicht an der Hauswand unter einem Dachvorsprung, im Garten unter einer selbstgebauten Folienüberdachung oder idealerweise in einem an den Seiten offenen Tomatenhaus oder gut belüftbaren Gewächshaus.
Tomaten pflanzen Sie am besten in einen nährstoffhaltigen, humusreichen und locker-durchlässigen Boden, der Staunässe und Wurzelfäule an den Pflanzen verhindert. Bereiten Sie vor dem Aussetzen der Tomatenjungpflanzen den Boden mit Kompost oder fertig gekaufter Gemüseerde vor. Wollen Sie erfolgreich Tomaten anbauen, vergessen Sie nicht, die Erde regelmäßig zu düngen: Tomaten sind Starkzehrer, die bis zur Erntereife viele Nährstoffe benötigen.
Für das Aussäen von Tomatensamen im Frühjahr ist dagegen magere Anzuchterde besser, damit die Wurzeln der Sämlinge auf der Suche nach Nährstoffen zum raschen Wachsen angespornt werden.
Wenn Sie Tomaten selber anbauen wollen, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder kaufen Sie vorgezogene Jungpflanzen in der Gärtnerei oder Sie ziehen Ihre Tomaten aus Saatgut vor. Achten Sie auf samenfeste Sorten, dann können Sie im Sommer aus den Früchten wieder Tomatensamen gewinnen und Ihre Lieblingssorte im nächsten Jahr gleich wieder aussäen.
Tomaten anzubauen macht am meisten Spaß, wenn Sie die Pflanzen selber aus Saatgut vorziehen. Wichtig ist zunächst, wann Sie mit dem Tomaten säen beginnen: Ideal ist zwischen Mitte März und Anfang April, damit die Setzlinge bis zum Auspflanzen ab Mitte Mai fertig herangewachsen, aber noch nicht zu weit gediehen sind.
Die lichtkeimenden Samen werden in Anzuchttöpfchen oder Keimschalen mit Anzuchterde leicht angedrückt, angegossen und kommen dann auf eine sonnige Fensterbank. Bei einer Temperatur von 20 bis 24 °C und mäßig feucht gehaltener Erde sind nach 5 bis 10 Tagen die ersten Keimlinge zu sehen.
Besonders schnell keimen die Samen, wenn Sie die Anzuchtbehälter mit Folie oder Glas abdecken. Schnelleres Keimen bringt übrigens meist stärkere Tomatenpflanzen hervor.
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Kunststoff-Obstschalen aus dem Supermarkt mit transparentem Deckel eignen sich ideal als Keimschale.
Haben sich nach ungefähr drei Wochen die ersten richtigen Blätter über den Keimblättern entwickelt, brauchen die Pflänzchen mehr Platz zum Weiterwachsen. Damit Sie später möglichst gesunde und kräftige Tomaten pflanzen können, sollten die Tomaten nun pikiert, also vereinzelt und umgepflanzt werden.
Dazu werden 8–10 cm große Pflanztöpfe mit Anzucht- oder Blumenerde gefüllt. Mit dem Pikierstab (Essstäbchen oder ein alter Kugelschreiber geht auch) drücken Sie ein tiefes Loch in die Mitte.
Ebenfalls mit dem Pikierstab heben Sie die Keimlinge vorsichtig aus ihrer alten Erde und setzen sie anschließend tief bis zu den Keimblättern in das vorgesehene Loch. Festdrücken, angießen und ab jetzt kühler (16–18 °C), aber sehr hell stellen, damit die Setzlinge zu kräftigen Pflanzen heranwachsen.
Frühestens ab Mitte Mai, nach den häufig noch Nachtfrost bringenden Eisheiligen, dürfen die wärmeliebenden Tomaten draußen ausgepflanzt werden. Setzen Sie die mittlerweile etwa 30 cm hohen Jungpflanzen tief bis zu den untersten Blattansätzen in die Erde, damit sich entlang des Stängels noch weitere Wurzeln bilden können.
Pflanzen Sie die Tomaten in einem Abstand von mindestens 50 cm, bekommen alle Früchte genügend Licht zum Reifen, und Tomatenkrankheiten werden schwerer übertragen. Außer den kompaktwüchsigen Buschtomaten brauchen alle Tomaten eine Rankhilfe. Stecken Sie die Stützstäbe gleich beim Pflanzen der Tomaten neben die Jungpflanzen und binden Sie den Haupttrieb während der Wachstumsphase immer wieder neu daran fest.
STIHL Tipp
Tomatensetzlinge abhärten! Etwa eine Woche vor ihrem Umzug in den Garten, Balkontopf oder ins Gewächshaus können Sie die Jungpflanzen tagsüber ins Freie stellen. So gewöhnen sich die Setzlinge an ihre zukünftigen Bedingungen draußen, wachsen schneller an und kommen besser mit Temperaturschwankungen an ihrem endgültigen Standort zurecht.
Richtiges Gießen und Düngen sind das A und O, wenn Sie Tomaten anbauen. Wichtig ist aber auch das Ausgeizen der Tomatenpflanzen.
Am wichtigsten ist, dass Sie Tomatenpflanzen unten am Boden gießen, denn die Blätter dürfen zur Vermeidung der Kraut- und Braunfäule nicht nass werden. Wenn Sie morgens gießen, trocknen eventuell nass gewordene Blätter schneller ab als abends.
Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, besonders in der Blütezeit und bei der Bildung der Früchte. Ein ständiger Wechsel zwischen nasser und durchgetrockneter Erde lässt die Früchte schneller platzen. Wenn Sie den Boden unter Ihren selbst angebauten Tomaten mulchen, hält sich die Feuchtigkeit länger in der Erde und Sie müssen seltener gießen.
Tomaten sind Starkzehrer und brauchen regelmäßige Nährstoffgaben. Zwei Wochen nach dem Auspflanzen der Tomaten beginnen Sie mit dem Düngen. Bis zur Blütezeit ist ein guter Richtwert alle zwei Wochen. Danach erfordert der steigende Nährstoffbedarf zum Ausbilden der Früchte häufigeres Düngen der Pflanzen.
Wie oft Sie Ihre Tomaten nach dem Pflanzen düngen müssen, hängt von der Tomatensorte, der Bodenbeschaffenheit, dem Standort und nicht zuletzt von der Art des Düngemittels ab. Im Handel finden Sie Tomatendünger, deren Nährstoffzusammensetzung perfekt auf die Ansprüche der Tomatenpflanzen abgestimmt sind. Ein guter organischer Dünger ist (selbst hergestellte) Brennesseljauche, mit der Sie die Tomaten gleichzeitig gegen Pilzkrankheiten und Blattläuse wappnen.
Tomaten anbauen und eine reiche Ernte einfahren? Dann sollten Sie Ihre Tomatenpflanzen regelmäßig ausgeizen, also die Seitentriebe in den Blattachseln entfernen. Dadurch wird der Haupttrieb besser mit Energie versorgt und die Pflanze bringt mehr und größere Früchte hervor. Nötig ist das bei den großwüchsigen Stabtomaten im Garten oder Gewächshaus. Busch-, Cocktail- und Wildtomaten bilden von Natur aus auch an den Seitentrieben leckere Früchte aus, hier müssen Sie nicht ausgeizen.
In der stärksten Wachstumsperiode zwischen Juni und September sollten Sie ungefähr einmal wöchentlich ausgeizen – dafür knipsen oder knicken Sie die Geiztriebe einfach mit den Fingern ab.
Tomaten werden in unseren Breiten in der Regel einjährig kultiviert, weil unsere Winter einfach zu kalt für die licht- und wärmebedürftigen Pflanzen sind. Wollen Sie dennoch versuchen, Tomaten mehrjährig anzubauen, gelingt das am ehesten mit Balkontomaten im Topf, die im Herbst noch gesund sind. Zum Überwintern brauchen die Pflanzen einen hellen, frostfreien Ort, zum Beispiel auf der Fensterbank oder im Wintergarten.
Im Gewächshaus ist es schon ab Mitte Juni so weit, draußen etwa vier Wochen später: Tomaten-Erntezeit! Um festzustellen, ob die Früchte reif sind, drücken Sie sie vorsichtig: Geben sie leicht nach, sind sie erntereif. Der Drucktest ist aussagekräftiger als die Einschätzung der Farbe, denn nicht alle Tomaten werden sattrot.
Schonend pflücken lassen sich Ihre Tomaten am verdickten Knick oberhalb des Fruchtstiels: An dieser „Sollbruchstelle“ lösen Sie die Frucht mühelos, sofern sie schon reif genug ist.
STIHL Tipp
Als Erstes reifen die Tomaten, die sich am nächsten zum Stamm befinden.
Nur wirklich reife Früchte sollten geerntet werden.
Alternativ können sie die Tomate an gleicher Stelle (bei Rispentomaten die ganze Rispe) auch mit einer Gartenschere abschneiden. Ernten Sie voll ausgereifte Früchte immer mit Kelchblättern und Stielansatz, sie bleiben dann länger haltbar.
Zum Ende der Erntesaison im Herbst schaffen es manche Früchte an der Tomatenpflanze nicht mehr bis zur vollen Reife. Sie dürfen die unreifen Früchte dennoch ernten und können sie in Zeitungspapier eingewickelt oder in einer Papiertüte im Haus nachreifen lassen. Im grünen Zustand sollten Sie Tomaten (außer natürlich grüne Tomatensorten) nicht essen. Sie enthalten dann noch sehr viel Solanin – eine giftige chemische Verbindung, die sich mit zunehmendem Reifegrad zurückbildet.