Kompost anlegen und richtig kompostieren

Kompost ist ein altbewährter, natürlicher Dünger und Bodenverbesserer. Er enthält viele wichtige Nährstoffe und Spurenelemente für Ihren Gartenboden. Lernen Sie, richtig und nachhaltig zu kompostieren.

Übersicht 

  • Kompost aus Garten- und Küchenabfällen dient als nährstoffhaltiger Pflanzendünger

  • Ebenerdigen Platz im Schatten oder Halbschatten als Standort wählen

  • Thermokomposter und Holzkomposter sind beliebte Komposterarten

  • Mischverhältnis von kohlenstoffreichen und stickstoffreichen Materialien von 25:1 oder 30:1 beachten und regelmäßig umschichten 

  • Gartenhäcksler zur Grünschnittzerkleinerung anwenden, um Verrottung zu beschleunigen.

Der Komposter im eigenen Garten

Mit einem Komposter im eigenen Garten sparen Sie Geld für Dünger, indem Sie nährstoffreiche Komposterde in Ihrem Garten ausbringen. Auf diese Weise nutzen Sie die vorhandenen Wertstoffe ökologisch sinnvoll.

Was ist ein Komposter?

Als Komposter bezeichnet man Holz- oder Kunststoffbehälter zum Anlegen von Kompost. Im Kompost werden Abfälle recycelt, indem Ausgangsmaterialien von Bodenorganismen in schwarzen Humus verwandelt werden.

Selbstgebauter Holzkomposter an einem schattigen Standort neben Bäumen und Büschen

Bei einem Komposter ist der Standort entscheidend.

Standort des Komposters 

Die Wahl des Standorts ist beim Komposter entscheidend. Es bietet sich ein Platz im Schatten oder Halbschatten auf ebenerdiger Fläche an. Zudem sollten Sie den Standort mit der Schubkarre erreichen können, um den Komposter später umzusetzen und Rohkompost zu sieben. 

 

Geeignete Komposterart

Was darf auf den Kompost – und was nicht?

Entscheidend für die Qualität des Naturdüngers sind seine Bestandteile. Kompostieren lassen sich alle organischen, verrottbaren Materialien. Dies können jegliche Überreste aus dem Garten oder auch Hausabfälle sein.

Es gilt: Je vielfältiger die Mischung der Abfälle, desto wertvoller der Kompost.

Grüner Tipp

Zum nachhaltigen und umweltbewussten Düngen eignen sich Kompost, Pferdemist, Hornspäne oder hochwertiger organischer Markendünger. Pflanzenjauchen, zum Beispiel aus Brennnesseln oder Knoblauch, liefern wertvolle Nährstoffe.


Geeignetes Kompostmaterial

Nicht geeigntes Kompostmaterial
  • Kleintierstreu

  • Fette und Öle

  • Eierschalen

  • Tierische Speisereste 

  • Kaffeesatz und –filter

  • Backwaren

  • Teebeutel  

  • Holzasche

  • Zeitungspapier, Küchenpapier

  • Hunde- und Katzenkot

  • Topfpflanzen, Schnittblumen
  • Staubsaugerbeutel

  • Nur wenig Obst u. Rasenschnitt
  • Zeitschriften

  • Unkraut nur ohne Samen
  • Stein, Glas, Metall

Kompostverhältnis auf einen Blick

Grüne Küchenabfälle oder junge Pflanzenteile stecken voller Stickstoff und sollten mit trockenen, kohlenstoffreichen Pflanzenteilen – sogenanntes braunes Material – wie Zweigen, Stroh und Holzhäckseln vermischt werden.

Dabei liegt das optimale Verhältnis von kohlenstoffreichem zu stickstoffreichem Material bei etwa 25:1. 

Braun:Grün
25:1

Guter Dünger entsteht beim richtigen Mischungsverhältnis von Kohlenstoff zu Stickstoff bei (25:1 oder 30:1). Überwiegt der Kohlenstoffanteil, verrotten die Pflanzenreste langsamer. Ein zu hoher Stickstoffanteil vermindert stabile Humusverbindungen.

Braunes Material Grünes Material
Stroh Rasenschnitt
Zweige Gemüseabfälle
Pappe Obstabfälle
Papier Welke Blumen
Laub Mist
Hackschnitzel Kaffeesatz

Kompost schichten und befüllen

Mit etwas Zeit und dem richtigen Werkzeug können Sie damit loslegen, Ihren Kompost zu schichten und zu befüllen – eine gute Möglichkeit, um Küchen- und Pflanzenabfälle umweltschonend weiterzuverwenden. Wir erklären Ihnen die nötigen Handgriffe Schritt für Schritt.

Nahaufnahme eines selbstgebauten Holzkomposters
Ein Holzkomposter bietet Platz für Ihre Abfälle.

Tipps: Kompost pflegen

Grundsätzlich ist das Anlegen und Pflegen eines Komposthaufens sehr einfach – mit den richtigen Tipps, um den Kompost zu pflegen. Durch das Umsetzen und Aussieben Ihres Komposts gewinnen Sie nützlichen Humus. Wir zeigen Ihnen, wie es geht.

Eine Frau schichtet trockene Äste und Zweige auf einen Holzkomposter

Komposter umsetzen

Nach etwa drei bis vier Wochen ist der Komposthaufen eingeschrumpft. Schichten Sie den Haufen mit Spaten oder Schaufel um, um eine gute Durchlüftung und Durchmischung anzukurbeln. 
Ist der Kompost zu feucht, arbeiten Sie grobes, trockenes Material ein, zum Beispiel Äste oder Zweige. Schnellkomposter müssen nach den ersten vier Wochen umgesetzt werden, sobald die Tonne voll ist.

Nahaufnahme, wie jemand mit einer Schaufel Kompostmaterial durch ein Durchwurfsieb drückt 

Kompost aussieben

Bevor Sie Kompost ausbringen, muss sich dieser erst gartenfein machen und sich einer Grundreinigung unterziehen: Werfen Sie ihn schaufelweise durch ein schräggestelltes Sieb, das Stöckchen, Steine und andere grobe Verunreinigungen entfernt und nur den gebrauchsfertigen Kompost durchlässt. Erfahren Sie, wie Sie ein praktisches Durchwurfsieb selber bauen können.

Typische Kompostprobleme

Ob der Kompost stinkt, nicht reif wird oder schimmelt – nicht immer funktioniert das Kompostieren einwandfrei. Lesen Sie jetzt die wichtigsten Lösungen. 
 

Kompost stinkt             Faulende Komposthaufen leiden oft an Staunässe.
Maßnahme Vermeiden Sie die Zugabe von zu viel feuchten Zutaten. Leider muss der Komposthaufen meist neu aufgesetzt werden – fauliger Kompost kann nicht mehr gerettet werden. Beachten Sie dabei die richtige Schichtung der Gartenabfälle.

Kompost wird  nicht reif          Kompost braucht immer seine Zeit, um reif zu werden. Dauert es aber besonders lange, kann es an zu wenig stickstoffhaltigem Material in Ihrem Kompost liegen.
Maßnahme Nicht vergessen: Der Kompost braucht zwar seine Ruhe, sollte aber von Zeit zu Zeit umgesetzt bzw. umgegraben werden. Das heißt, hat sich die Menge Ihres Komposthaufens etwa um ein Drittel reduziert, sollten Sie zur Schaufel greifen. Das fördert die Durchlüftung und beschleunigt den Kompostierungsprozess. Zudem sollten Sie auf genügend stickstoffhaltiges Material in Ihrem Kompost achten.

Kompost schimmelt Schimmelbakterien kommen in jedem Gartenboden vor und sind ganz natürlich. Tritt allerdings ein starker Schimmelbefall auf, wurden höchstwahrscheinlich zu viele feuchte Materialien eingeschichtet.
Maßnahme Versuchen Sie dann, den Kompost umzuschichten und trockenes mit feuchtem Material gut zu vermischen. Der Schimmel sollte sich dann wieder abbauen.

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