Einen Nistkasten selber bauen – so geht's

Das Selberbauen eines Nistkastens für Vögel macht nicht nur Spaß, es gibt Höhlenbrütern auch ein Nest.

Was man über selbstgebaute Nistkästen wissen sollte

Vielerorts, Stadt wie Land, finden Vögel nur noch wenig Lebensraum, um ungestört zu brüten. Wer einen Garten, einen Balkon oder einen Park vor der Haustüre hat, kann Vögeln bei der Suche nach Wohnraum aushelfen und einen Nistkasten selber bauen. Diese Vogelhäuser, meist aus Holz oder auch Holzbeton gefertigt, spenden Schutz vor Wind und Wetter sowie auch vor Feinden, die Eier aus dem Nest stehlen könnten.

Wie groẞ sollte das Vogelhaus sein?

Mit der Größe des Einflugloches legen Sie fest, welche Vogelart einzieht. Je nach Gestaltung und Platz kann ein Nistkasten aber auch für verschiedene Vogelarten geeignet sein. Das bedeutet aber nicht, das größer automatisch besser ist: Kleine Vogelarten bevorzugen etwa kleine Einfluglöcher.

Einflugloch am Nistkasten

Das Einflugloch muss groß genug für die Vogelart sein.

Wie groẞ muss das Einflugloch im Nistkasten sein?

Das Einflugloch richtet sich nach der Größe der Vogelart, die in den DIY-Nistkasten (Do It Yourself, zu Deutsch "selber machen") einziehen soll.

  • Blau- und Tannenmeisen laut NABU: 26 bis 28 mm
  • Feldsperlinge laut NABU: 35 mm
  • Kohlmeisen, Haussperling, Kleiber und Trauerschnäpper laut NABU 32: mm

Die richtige Vorbereitung für den Bau eines Nistkastens

Für einen schönen Nistkasten brauchen Sie lediglich ein Stück von einem Baumstamm, eine STIHL Motorsäge, Bohrer, einen Sägebock und einen Nachmittag Zeit. Wenn Sie sich für eine Vogelart entschieden haben, brauchen Sie nur noch die Größe des Einfluglochs zu berücksichtigen, um einen perfekten Zufluchtsort für Vögel, wie etwa Blau- oder Kohlmeisen, selbst zu bauen.

Material-Illustration: Stammstück, STIHL Kettensäge, Zollstock, Sägebock, Bohrmaschine, Ösenschrauben
Ein Stammstück, eine Motorsäge und mehr dient dem Nistkasten-Bau.

Grüner Tipp

Sie haben noch alte Holzvorräte oder Holzreste? Perfekt, dann brauchen Sie für die nächsten Arbeiten womöglich kein neues Holz zu besorgen. Das ist nicht nur sehr praktisch, sondern schont auch Ressourcen. Denken Sie daran, dass sich nicht für alle Arbeiten lackiertes oder behandeltes Holz eignet.

Volle Power zum Selbermachen

Ein Mann zersägt einen Baumstamm

Das Holz für den Nistkasten wird passend zurechtgesägt.

Das passende Holz für einen selbstgebauten Nistkasten auswählen

Eichenholz, Robinien- und Lärchenholz sind ideal für den Außenbereich und lange haltbar. Kiefern- und Fichtenbretter bieten sich als Alternative an.

Das Holz sollte dabei unbedingt unbehandelt sein, da Holzschutzmittel und Lasuren riechen und die Vögel abschrecken und die Gesundheit sogar gefährden können. Zum Schutz vor Feuchtigkeit und Pilzbefall eignet sich auch Leinöl für den Anstrich der Außenwände.

Da die Nistkästen hängen, können sie einfach von selbst wieder trocknen. So halten unbehandelte Holzkästen viele Jahre.

Anleitung: Nistkasten selber bauen

Wenn alle Vorbereitungen getroffen sind, kann es mit dem Bau Ihres DIY-Vogelhauses losgehen. Sichern Sie Ihre Umgebung ab und geben Sie Ihrem Projekt genug Raum, um Stolperfallen und andere Gefahren zu vermeiden.

Schrauben statt Nägel

Wenn Sie Ösenschrauben statt Nägel verwenden, können Sie den Nistkasten später unkompliziert öffnen. Dies gibt Ihnen die Möglichkeit, den Kasten im Winter zu reinigen und ein altes Nest zu entfernen. Denn dieses wird vom nächsten Vogelpaar nicht nochmal verwendet.

HINWEISE ZUM NISTKASTEN IM EIGENEN GARTEN

Wie sollte der Nistkasten aufgestellt werden?

Folgende Hinweise sollten Sie beachten, um die Vögel und ihre Brut ausreichend vor Räubern, Wetterbedingungen sowie Menschen zu schützen:

Nistkasten an einem Baum

Der Nistkasten sollte in 2 bis 3 Metern Höhe aufgehängt werden.

  • Hängen Sie den Nistkasten so auf, dass er für Marder und Katzen nicht zu erreichen ist. Wir empfehlen eine Höhe von 2 bis 3 Metern.
  • Die Öffnung sollte zur windabgewandten Seite gerichtet sein, damit kein Regen in den Kasten kommt. 
  • Verzichten Sie auf einen vollsonnigen Standort der Nisthilfe, da sich die Wärme darin staut.
  • Vermeiden Sie das Umhängen der Nisthilfe, da die Eltern-Vögel ihr Nest im Stich lassen könnten.
  • Bringen Sie unter dem Einflugloch keine Sitzstange an, damit die kletterfreudigen Katzen und Marder sich nicht abstützen können.
  • Das Vogelhaus sollte möglichst weit weg von Spazierenden und Kindern angebracht sein, damit die Vogelfamilie ungestört bleibt.
  • Bereits im Herbst kann der Nistkasten aufgehängt werden.
  • Die Wohngegend der Vögel ist ideal, wenn es Nahrung in Form von Beerensträuchern gibt. 
  • Das ausgekämmte Fell Ihrer Katze oder Ihres Hundes bietet den Vögeln ein willkommenes Polster.
  • Verzichten Sie auf Gift im Garten.
  • Vogeltränken eignen sich als Trinkort und Badeanstalt. 

Wie wird ein Nistkasten richtig gesäubert?

  • Um einen Nistkasten säubern zu können, schrauben Sie ihn beim Bau am besten mit Ösenschrauben mit Holzgewinde zusammen. So können Sie ihn bei Bedarf wieder einfach aufschrauben. 
  • Ein idealer Zeitraum zum Säubern des Nistkastens ist der Spätsommer, also etwa September.
  • Nehmen Sie den Nistkasten nicht mit ins Haus. Es könnten sich Milben, Flöhe und andere Parasiten in ihm befinden.
  • Tragen Sie immer Handschuhe beim Leeren des Nistkastens.
  • Bürsten Sie das Innere des Vogelhauses lediglich gründlich aus. Zusätzlich bitte mit kochendem Wasser ausspülen. 
  • Das Nest am besten im Hausmüll entsorgen oder verbrennen. 
  • Verzichten Sie bei der Reinigung auf Insektenschutzspray oder anderes Reinigungsmittel.

Wichtige Fragen und Antworten

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