STIHL Tipp
Denken Sie daran, den Kompost im Sommer regelmäßig zu gießen, damit bei Trockenheit nicht die Rotte stockt.
Mehr typische Kompostprobleme
Ein Komposter ist nachhaltig, praktisch und gehört in jeden Garten. Wir zeigen Ihnen, wie Sie einen Komposter aus Holz selber bauen.
14.08.2024
Kompost entsteht, wenn Mikroorganismen organische Abfälle in Humus umwandeln – sozusagen Recycling in Reinkultur! Ausgebrachter Kompost sorgt für eine verbesserte Bodenstruktur und liefert den Beeten wertvolle Nährstoffe.
Oder praktisch ausgedrückt: Auf einem Komposter können Sie Ihre Garten- und Küchenabfälle entsorgen und später mit dieser Kompostmasse Ihren Garten düngen – gute Gründe also, einen Komposter aufzustellen.
Beachten Sie dabei immer, wie Sie richtig kompostieren und was Sie auf Ihrem Komposter entsorgen können. Außerdem sollten Sie regelmäßig Ihren Komposter umsetzen, um die Verrottung zu beschleunigen und das Kompostvolumen zu reduzieren.
Fertige Komposter erhalten Sie in verschiedenen Größen und Preisklassen, Sie brauchen aber keinen zu kaufen: Mit ein wenig handwerklichem Geschick und Geduld bauen Sie Ihren Komposter aus Holz selber.
Die nachfolgende Bauanleitung für Ihren Komposter können Sie bei uns auch im PDF-Format herunterladen und ausdrucken – inklusive übersichtlicher Material- und Werkzeugliste für Ihren Besuch im Baumarkt.
Bevor Sie mit der Arbeit starten, hier die Liste mit allem, was Sie benötigen, um für Ihren Garten einen Komposter zu bauen:
Pfosten:
4 x 850 mm x 54 mm x 54 mm
Latten für die Wände und die Entnahmeklappe:
32 x 1000 mm x 80 mm x 18 mm
2 x 280 mm x 18 mm
Bodenrahmen:
2 x 1000 mm x 50 mm x 30 mm
2 x 936 mm x 50 mm x 30 mm
Klappenverbinder, mit denen die Entnahmeklappe verschraubt wird:
2 x 280 mm x 80 mm x 18 mm
Schrauben:
8 x 4,5 x 100 mm für den Rahmen, je zwei pro Ecke
8 x 4,5 x 75 mm, um den Rahmen aus den 50 x 30 mm
Hölzern an den Pfosten festzuschrauben
124 x 4,0 x 50 mm für die Latten
12 x 3,5 x 30 mm für die Bretter der Frontklappe
12 x 3,5 x 16 mm für die Scharniere
Scharniere und sog. Sturmhaken:
2 x 100 mm x 70 mm Scharniere für Entnahmeklappe
3 x Sturmhaken 80–100 mm für die Bodenklappe
110 x 110 cm enger Hasen- oder Volierendraht als Mäusegitter
Holzschutz-Öl oder Lasur für den Außenbereich und Pinsel
STIHL Tipp:
Zum kostengünstigen Upcycling bieten sich Restholzplatten als Baumaterial für Ihren Komposter an, sofern Sie welche zur Verfügung haben.
Fichtenholz für den Rahmen:
2 x 1000 mm x 50 mm x 30 mm
2 x 936 mm x 50 mm x 30 mm
Fichtenholz für die beiden Stützdreiecke:
2 x 400 mm x 50 mm x 30 mm
2 x 300 mm x 50 mm x 30 mm
2 x 472 mm x 50 mm x 30 mm, innerer Winkel der langen Seite unten 123° und oben 147°
Scharniere, um das Sieb am Kompostbehälter zu befestigen:
2 x 100 mm x 70 mm
Scharniere für die beiden Stützdreiecke:
4 x 75 mm x 50 mm
Schrauben:
24 x 3,5 x 50 (für die 4 Scharniere vom Dreiecksrahmen)
8 x 4,5 x 100 (für den Rahmen), je zwei pro Ecke
3 x 4,5 x 75 für das Dreieck, je eine an jedem Schraubpunkt
1 Rolle Volierendraht 1 x 1 cm oder engen Hasendraht als Sieb
Bambus- oder Schilfmatte in der Größe der Kompostmitte
- Akku-Motorsäge, z. B. STIHL MSA 70 für die Pfosten und das Rahmenholz
- Gehölzschneider, z. B. STIHL GTA 26 für die Bretter
- Tacker
- Akkuschrauber
Die Arbeit mit starken Geräten macht Freude und lässt Sie über sich hinauswachsen. Gut, wenn Sie dabei auf eine wirkungsvolle und sichere Schutzkleidung setzen können. Tragen Sie beim Arbeiten mit dem Gehölzschneider und der Motorsäge immer Ihre persönliche Schutzausrüstung. Dazu gehören beispielsweise Schutzbrille, Handschuhe und mehr.
Details erfahren Sie in der Bedienungsanleitung für Ihr Produkt. Machen Sie sich vor dem ersten Arbeitseinsatz gründlich mit Ihrem Gerät vertraut und stellen Sie vor jedem Einsatz sicher, dass Ihr Gerät in einwandfreiem Zustand ist. Ihr STIHL Fachhandel bereitet auf Wunsch jedes Gerät für den ersten Einsatz vor und berät Sie bezüglich der Schutzkleidung zu Modellen und Größen, die Sie in aller Ruhe anprobieren können. Denken Sie bitte daran, dass eine persönliche Schutzausrüstung kein Ersatz für eine sichere Arbeitstechnik ist.
Sie möchten für Ihren Garten einen praktischen Komposter selber bauen und haben alle nötigen Materialien und Werkzeuge griffbereit? Dann brauchen Sie jetzt nur noch die folgende Bauanleitung, um zu beginnen. Viel Spaß!
Sägen Sie als Erstes die Pfosten für Ihren selber gebauten Komposter mit der Akku-Motorsäge STIHL MSA 140 C zurecht. Mit dem Akku-Gehölzschneider STIHL GTA 26 schneiden Sie die Bretter in die richtige Größe von 28 x 1 m und das Rahmenholz in die Größe von 1 m. Denken Sie auch daran, die Ecken abzuschleifen und die Bretter einzuölen.
Legen Sie zwei Pfosten auf den Boden, um sie auszurichten. Bringen Sie sie dafür mit zwei auf 89 cm zugeschnittenen Restholzstücken als Abstandshalter auf den richtigen Abstand.
Richten Sie die beiden Pfosten nun mit der ersten Latte der Wand so aus, dass sie genau auf einer Höhe liegen. An beiden Seiten ragt die Latte 18 mm über den Pfosten hinaus – das ist die Dicke der Latten. In diesen Überstand kommen später die Latten der beiden Seitenwände.
Überprüfen Sie den Überstand sicherheitshalber mit einem weiteren Restholz in passender Stärke, bevor Sie die Latte festschrauben. Für jede weitere Latte legen Sie auf beiden Seiten ein auf 3 cm zugeschnittenes Restholzstück als Abstandshalter an, damit alle Latten exakt denselben Abstand haben.
Befestigen Sie die Latten pro Seite mit zwei 4,0 x 50 Schrauben, damit sich das Holz unter dem Einfluss von Feuchte und Trockenheit nicht verbiegt. Die Seiten bestehen jeweils aus acht Latten. Die Frontseite hat zunächst nur fünf Latten, da die Entnahmeklappe später die fehlenden drei beisteuert.
Verschrauben Sie drei 1 m lange Latten mit zwei 28 cm langen Querstreben. Legen Sie dafür die drei Latten mit dem üblichen 3 cm Abstandshalter auf den Werktisch und schieben Sie die Latten so zurecht, dass diese seitlich alle auf einer Höhe enden. Schrauben Sie nun die beiden Querstreben im Abstand von jeweils 20 cm zum Rand fest.
Legen Sie die Vorderseite des Komposters auf den Werktisch. Schrauben Sie die Entnahmeklappe mit zwei Scharnieren an der untersten Latte der Vorderseite fest und lassen Sie dabei gut 12 cm Abstand vom Rand.
Legen Sie die Rückseite auf den Boden und schrauben Sie daran die Latten für die beiden Seitenwände so fest, dass sie in die Überstände der waagrecht liegenden Pfosten der Rückseite passen. Verwenden Sie dafür zwei 4,0 x 50 mm Schrauben pro Seite. Die Latten der beiden Seitenwände ragen nun in die Luft.
Legen Sie nun die Vorderseite passgenau auf die hochragenden Bretter der Seitenwände. Fixieren Sie die Vorderseite durch die Latten der Seitenwände mit zwei 4,0 x 50 mm Schrauben je Seite.
Nun geht es ans Anschrauben der Sturmhaken. Bringen Sie dafür zunächst zwei Ösen an der Entnahmeklappe an, zwei Haken auf einer Seite des Komposters und einen Haken unten auf der anderen Seite des Komposters. In geschlossenem Zustand sind die beiden unteren Sturmhaken eingehakt und die geöffnete Klappe wird vom oberen Haken gehalten.
Markieren Sie die Position der Haken und schrauben Sie diese entsprechend ihrer Länge an – so sind sie leicht zu öffnen und sicher zu schließen. Eine Öse befindet sich bereits fest am Haken, der beim Einschrauben als Hebel dienen kann.
Damit Ihr selber gebauter Komposter ausreichend Abstand zum Boden hat und sich die Entnahmeklappe leichter öffnen lässt, steht der Komposter auf einem 3 cm hohen umlaufenden Rahmen aus 50 x 30 mm Leisten. Schrauben Sie die bereits zurechtgeschnittenen Leisten für den Rahmen mit zwei 4,5 x 100 mm Schrauben pro Ecke zusammen. Drehen Sie dann den Komposter auf den Kopf und legen Sie den Rahmen auf den Boden des Komposters. Schrauben Sie die Schrauben mit je zwei 4,5 x 75 mm Schrauben durch den Rahmen in die Pfosten.
Der Inhalt des Komposters wird später direkten Kontakt zum Gartenboden haben. Ein engmaschiger Hasen- oder Volierendraht sperrt Mäuse aus, die sich sonst gerne im Kompost einnisten. Tackern Sie den Draht auf den Holzrahmen des Komposters und schneiden Sie ihn mit einer Drahtschere an den Rändern sauber ab. Drehen Sie abschließend den Komposter um und stellen Sie ihn an seinem endgültigen Platz im Garten auf – fertig ist Ihr selber gebauter Komposter!
Zusätzlich können Sie ein Siebgitter mit Scharnieren festschrauben und zwei Ausleger daran befestigen. Das Sieb dient dazu, dem Kompost eine feinere Konsistenz zu geben, bevor er im Garten eingesetzt wird. Grobe Kompostbestandteile wie Wurzeln oder Nussschalen würden im Beet stören.
Nachfolgend können Sie die Bauanleitung für das Durchwurfsieb bei uns auch im PDF-Format herunterladen und ausdrucken – inklusive übersichtlicher Material- und Werkzeugliste für Ihren Besuch im Baumarkt.
Wenn Sie dieses Sieb passend zu Ihrem selbst gebauten Komposter ebenfalls eigens zusammenbauen möchten, haben wir mit unserem Video die perfekte Anleitung für Sie parat.
STIHL Tipp
Denken Sie daran, den Kompost im Sommer regelmäßig zu gießen, damit bei Trockenheit nicht die Rotte stockt.
Mehr typische Kompostprobleme
Haben Sie sich dazu entschlossen, einen Komposter selber zu bauen, gibt es einige Tipps, die Sie vorab beachten sollten. Erfahren Sie, wie Sie den passenden Standort wählen und den Komposter verstecken. So wird der Komposter schnell zu einer praktischen Bereicherung für Ihren Garten.
Bevor Sie Ihren Komposter selber bauen, sollten Sie sich für einen passenden Standort entscheiden. Am besten platzieren Sie Ihren Komposter im Schatten oder Halbschatten auf einer ebenen Fläche. Den Standort sollten Sie zum Umsetzen des Komposts gut mit der Schubkarre erreichen können, zudem sollte neben dem Kompost ausreichend Platz zum Sieben des Rohkompostes sein.
STIHL Tipp
Wählen Sie den Standort für Ihren Komposter am besten so, dass Kontakt zum gewachsenen Gartenboden besteht. So können Regenwürmer und andere Nützlinge einziehen und Sickerwasser fließt problemlos ab.
Sicher, ein Komposter ist wirklich praktisch, vielleicht möchten Sie ihn aber lieber dezent platzieren. Am besten verstecken Sie den Komposter hinter Sträuchern, einer Hecke oder der Gartenlaube, damit er von Ihrer Terrasse oder dem beliebten Sitzplatz aus nicht einsehbar ist. So integrieren Sie den Komposter unauffällig in den Garten.
Eine Schilfmatte ist nachhaltig und schützt den Kompost.
Für einen optimalen Feuchtigkeitshaushalt sollten Sie Ihren selber gebauten Komposter abdecken, zum Beispiel mit einer Bambus- oder Schilfmatte. So schützen Sie ihn wirkungsvoll vor dem Austrocknen und vor direkter Sonneneinstrahlung, aber auch vor Niederschlag.
Die nötige Wärme und Feuchtigkeit im Kompost bleiben auch gewährleistet. Zudem sind Bambus- und Schilfmatten sehr nachhaltig, da sie immer wieder verwendet werden können. Eine Plastikplane eignet sich nur zum kurzzeitigen Abdecken, da kaum Luft zirkulieren kann.
Ein Komposter sollte entweder einen Deckel oder eine Abdeckung haben, um zu verhindern, dass der Komposthaufen austrocknet, auskühlt oder zu nass wird.
Bei einem Komposter wird organisches Material wie Gartenabfall von Mikroorganismen zu Dauerhumus umgebaut, der für ein gesundes Bodenleben entscheidend ist.
Widerstandsfähiges, durch einen hohen Harzanteil besonders haltbares Holz wie Lärche eignet sich für einen Komposter.
Einen Komposter stellen Sie am besten im Halbschatten auf, um Austrocknung und Fäulnis entgegenzuwirken. Hinter der Gartenlaube oder im Schutz einer Hecke sind geeignete Orte. Für ausreichend Frischluft sollte der Platz zwar windgeschützt, aber nicht windstill sein. Sie dürfen Ihren Komposter auch an der Grundstücksgrenze aufstellen, da er prinzipiell überall in Ihrem Garten erlaubt ist.
Ein Kompost sollte immer abgedeckt sein, um ihn vor direktem Regen und Sonneneinstrahlung zu schützen. Das funktioniert mit einer Plane oder – als nachhaltigere Alternative – mit einer Schilfmatte.
Ja, ein Komposter im Garten ist ohne Einschränkung erlaubt, solange er sich auf dem eigenen Grundstück befindet. Auch in der Nähe der Grundstücksgrenze.
Wenn Sie einen Komposter selber bauen, sollten Sie auf einen gut erreichbaren, luftigen Standort und die Wahl eines widerstandsfähigen Baumaterials, zum Beispiel Lärchenholz, achten. Denken Sie zudem daran, dass nicht alle Gartenabfälle auf Ihrem selber gebauten Komposter entsorgt werden sollten.
Wird ein Holzkomposter mit einer Druckbehandlung wetterfest gemacht, hält er je nach Witterung fünf bis zehn Jahre.