Garten im Frühjahr: Schneiden, Eintopfen, Aussäen

Wir zeigen Ihnen, welche Gartenarbeiten im Frühjahr anstehen und geben Tipps zum Umtopfen, Aussäen und Umgang mit Pflanzen.

Pinke Blüten in einem Garten im Frühjahr

Übersicht: Garten im Frühjahr

  • Kübelpflanzen ab Ende März an einen frostsicheren, hellen Ort stellen
  • Topfpflanzen nicht mit einem Mal stark zurückschneiden, sondern besser schrittweise über einen längeren Zeitraum
  • Junge Kübelpflanzen jährlich umtopfen, alte Pflanzen alle 2–3 Jahre
  • Damit Wasser gut ablaufen kann, Töpfe mit Wasserabzugsloch wählen und Drainageschicht einplanen
  • Große Samen einzeln oder zu zweit in einen Topf legen, kleine Samen hingegen in großer Anzahl aussäen

Aussaat im Frühjahr

Das Angebot an Jungpflanzen im Gartencenter kann es nicht mit der Sortenvielfalt der Sämereien aufnehmen. Samentütchen sind zudem wesentlich preiswerter als Jungpflanzen. Und noch ein Vorteil: Wer seltene Pflanzen sucht, der ist bei Aussaaten genau richtig, denn oft gibt es diese erst gar nicht als Jungpflanze.

Ob Sie Blumen im Ziergarten oder Gemüse im Nutzgarten aussäen möchten, bleibt Ihre Entscheidung. Worauf es bei der Aussaat ankommt, erfahren Sie hier: 

Vorbereitung und Material für die Aussaat

Sie brauchen: Saatgut, ein breites Lineal als Abziehholz, Aussaatschalen, ein breites Holzstück zum Andrücken, Multitopfpaletten oder kleine Töpfe, und Aussaaterde.

Nehmen Sie generell nur spezielle Aussaaterde, denn die ist nährstoffarm und sorgt somit dafür, dass die Sämlinge nicht träge werden. Sie werden dazu gezwungen, viele Wurzeln zu bilden, um ihren Nährstoffbedarf abzudecken. Der entstehende Wurzelbart sorgt später dafür, dass die Jungpflanzen in der richtigen Erde zu kräftigen Pflanzen werden. Säen Sie direkt ins Freiland, erübrigt sich die Aussaaterde.

STIHL Tipp

Reinigen Sie unbedingt Ihre alten Saatgefäße mit heißem Wasser, da die jungen Pflanzen sehr empfindlich sind. Schadpilze können der Aussaat schwer zusetzen oder sie sogar ganz vernichten.

Anleitung: So gehen Sie beim Aussäen vor

Ob Sie in Einzeltöpfe oder Aussaatschalen säen, hängt von der Samengröße ab: Große Samen können Sie direkt einzeln oder zu zweit in einen Topf legen, in dem sie gedeihen, bis sie ins Freie kommen. Kleine Samen kommen in flache Aussaatschalen, in denen sie in großer Anzahl wachsen. Und so gehen Sie dabei vor: 

 Stiefmütterchen und andere Pflanzen in einem Tontopf
Topfpflanzen verschönern Garten und Terrasse

Pflanzenaufzucht mit Setzlingen

Bei der Pflanzenaufzucht mit Setzlingen sollten Sie einige Dinge beachten – zum Beispiel Setzlinge pikieren. Dafür wählen Sie die kräftigsten und schönsten Pflänzchen aus und pflanzen Sie mithilfe eines Pikierholzes um. Unsere Gartenexpertin Jane Moore zeigt Ihnen im Video, wie es einfach gelingt.

Topfpflanzen und Bäume im Frühjahr zurückschneiden

Bevor überwinternde Kübelpflanzen ab Mai ins Freie dürfen, brauchen sie Pflege: von bleichen Wintertrieben befreien, schneiden, umtopfen und düngen. Beim Schneiden geht es darum, die Pflanzen auszulichten und alte, vertrocknete oder sich überkreuzende Triebe abzuschneiden. Viele Pflanzen lassen sich zudem durch einen Rückschnitt in Form bringen – das gilt nicht nur für Topfpflanzen, sondern auch für einen gründlichen Baumschnitt. Dafür eignet sich ein trockener, frostfreier Tag bis Anfang März. 

Das benötigte Werkzeug ist sehr simpel, eine einfache Gartenschere genügt. Eine Astschere brauchen Sie nur bei dicken Trieben von großen Kübelpflanzen oder wenn Sie zum Beispiel Obstbäume schneiden

Um bei Ihren Kübelpflanzen das Ein- und Umtopfen zu erleichtern, eignet sich ein selbst gebauter Pflanztisch hervorragend.

Mit der Gartenschere wird im Frühjahr ein Blumenstängel abgeschnitten
Die Gartenschere sollte sauber und scharf sein

Damit erneuern Sie Ihren Garten im Frühjahr

STIHL Gartenkalender

Der STIHL Gartenkalender

Gartenarbeit fällt das ganze Jahr über von Januar bis Dezember an. Allerdings gibt es bestimmte Monate in denen einige Blumen, Sträucher und Bäume die Pflege besser vertragen als andere.

Was ist wann im Garten zu tun?

Mit unserem STIHL  Gartenkalender zum Ausdrucken  behalten Sie alle wichtigen Gartenarbeiten stets im Blick. Melden Sie sich jetzt zu unserem Newsletter an und erhalten Sie den Gartenkalender direkt in Ihr E-Mail Postfach.

Ein- und Umtopfen leicht gemacht

Bei Kübelpflanzen wird der Topf irgendwann zu klein und der Umzug in ein größeres Gefäß steht an. Bei alten Kübelpflanzen kann das je nach Wüchsigkeit alle zwei bis drei Jahre nötig sein, bei jüngeren sogar jährlich. Wenn der Erdballen komplett durchwurzelt ist und die Wurzeln schon aus den Wasserabzugslöchern wachsen, ist es auf jeden Fall Zeit.

Nicht nur die Größe des Topfes spielt eine Rolle: Auch wenn die Kübelpflanze ihren Erdballen noch nicht komplett durchwurzelt hat, ist regelmäßig neue Erde fällig. Die alte Erde laugt aus, verliert Nährstoffe und wird instabil, so dass sie bei Regen schnell matschig wird. Frische Erde dagegen versorgt die Pflanze mit frischen Nährstoffen, hat mehr Wasserspeicher und Sie müssen weniger gießen. Balkonpflanzen bekommen dagegen jedes Jahr neue Erde, ob überwintert oder neu gekauft.

Mit Wurzeln durchzogener Erdballen einer Pflanze beim Umtopfen im Frühjahr

Bei einem durchwurzelten Erdballen wird es Zeit zum Umtopfen

Zeitpunkt und Vorbereitung: Das brauchen Sie beim Umtopfen

Neben neuer Erde brauchen Sie Töpfe oder Gefäße für die Pflanzen, eine Handschaufel und Depotdünger. Bei Kübelpflanzen kann ein langes Messer hilfreich sein, um den Erdballen leichter aus dem Topf zu lösen.

Neu gekaufte Balkonpflanzen können gleich in ein neues Gefäß eingetopft werden. Endgültig ins Freie dürfen die Pflanzen aber erst etwa Mitte Mai, da bis dahin noch Spätfröste drohen. Sie können die Pflanzen noch zwischenlagern, hierzu eignet sich ein frostsicherer Ort.

Überwinternde Balkonpflanzen können Sie ebenfalls Mitte bis Ende April in frische Erde umtopfen; am besten gleich, wenn Sie die Pflanzen aus dem Winterquartier geholt und geschnitten haben. Danach bringen Sie die Pflanze an einen helleren Standort.

Passende Erde und geeignete Gefäße finden

Die Entscheidung für die passende Erde hängt ganz von der Verweildauer der Pflanze im Topf ab. So können Sie bei Saisonbepflanzungen auf eine gute Hausmarke von Gartencentern zurückgreifen, eine torffreie Erde ist dabei aus Umweltschutzgründen zu bevorzugen.

Bleiben Pflanzen länger im Topf, wie zum Beispiel Kübelpflanzen, empfiehlt sich eine hochwerte Markenkübel- oder Blumenerde. Universalerde können Sie ebenfalls verwenden. Auf Spezialerde müssen Sie erst zurückgreifen, wenn mehrere Pflanzen der betreffenden Art in einem Gefäß landen. Eine Ausnahme bilden Zitruspflanzen, Hortensien oder Azaleen, denn diese brauchen eine saure Spezialerde.

Achten Sie bei der Auswahl des passenden Kübels darauf, dass er eine breite Standfläche hat und nicht höher als breit ist. So stellen Sie sicher, dass er nicht leicht umkippen kann. Kies als Drainage kann den Kübel beschweren und noch standfester machen.

Klassiker sind Töpfe aus Ton und Terrakotta. Die sind zwar schwer, haben jedoch einige Vorteile: An sonnigen Standorten schützt das Material die Wurzeln vor Hitze, im Winter vor Frost. Wenn Sie die Töpfe im Freien überwintern wollen, achten Sie allerdings darauf, dass sie kein Wasser ziehen – dann ist der Ton nicht mehr frostsicher und kann kaputtgehen.

 

Setzlinge werden im Frühjahr im Garten eingepflanzt
Im Frühjahr lassen sich Setzlinge pflanzen

Umtopfen – so gehen Sie vor

Wer ästhetisch auf Stein und Terrakotta setzt, aber eine günstigere Variante bevorzugt, findet viele Plastiktöpfe im gleichen Design. Ein Plastiktopf hält die Erde generell länger feucht, weil kein Wasser durch die Wände verdunstet. Ein Hinweis zum Schluss: Achten Sie darauf, dass der Topf ein Wasserabzugsloch hat. Staunässe schadet jeder Pflanze.

Neu gekaufte Balkonpflanzen topft man ein, überwinternde Kübelpflanzen topft man in größere Topf um. Und so geht’s:

  • Der neue Topf sollte zwei Finger breiter sein als der alte.
  • Bei sehr großen Pflanzen, die Sie nicht in einen größeren Topf umziehen wollen, können Sie den Wurzelballen verkleinern. Holen Sie dazu die Pflanze aus dem Kübel und schneiden Sie den Erdballen ringsum mit einem langen Messer zu, bis dieser wie ein Würfel aussieht. Dann topfen Sie die Pflanze mit frischer Erde wieder in den alten Topf.
  • Legen Sie eine Tonscherbe auf das Wasserabzugsloch, darüber kommt eine Drainage aus Blähton.
  • Legen Sie ein Baumwolltuch oder eine Zeitung auf die Drainage, damit keine Erde einrieselt.
  • Füllen Sie etwas Erde ein, setzen Sie dann die Pflanzen ein und füllen Sie das Gefäß bis fast zum Rand auf.
  • Drücken Sie die Pflanzen mit beiden Händen leicht an, so dass je nach Topfgröße 2–3 Zentimeter bis zum Rand als Gießrand bleiben.
Topfpflanze mit gelben und violetten Blüten wird in einen Tontopf gepflanzt
Beim Umtopfen immer auf einen passenden Topf achten

Kniffe, die das Ein- und Umtopfen erleichtern

  • Die Drainage sollte nur ein paar Zentimeter dick sein, sonst wirkt sie zu gut und der Topf entwässert. Die Drainage sorgt dafür, dass überschüssiges Wasser den Weg aus dem Topf findet.
  • Stellen Sie den Kübel möglichst auf flache Steine oder Füße, damit Ameisen nicht so leicht einziehen und Wasser besser abläuft.
  • Besonders bei durstigen Pflanzen ist ein Gießrand praktisch. Anstatt das Wasser langsam und vorsichtig in die Pflanze zu gießen, können Sie einfach einen Schwung Wasser einfüllen, der vom Gießrand wie in einem Auffangbecken gehalten wird und langsam versickert.  
  • Mulchen funktioniert auch im Kübel. Kies hat sich bewährt, aber auch Grasschnitt kann genutzt werden.
  • Mineralische Depotdünger eignen sich am besten. Organische Dünger wirken in Balkonkästen oft zu langsam und bei Saisonpflanzen muss man die Erde nicht verbessern.
  • Wasserspeicherkästen: Die Selbstversorgung mit dem eingebauten Tank funktioniert erst nach vier Wochen. So lange brauchen Pflanzen zum Einwurzeln. Bis dahin muss man auch diese Kästen ganz normal gießen.

Gartenarbeit im März und April – was zu tun ist 

Sind die kalten Wintertage überstanden, wird es Zeit für die Gartenarbeit im März – nehmen Sie zum Beispiel eine Bodenverbesserung vor, mähen Sie den Rasen und säen Sie Salate.

Auch im folgenden Monat gibt es für Gärtnerinnen und Gärtner viel zu tun: Bei der Gartenarbeit im April geht es darum, Ihren Garten fit für den Sommer zu machen. Sieben Sie den Kompost aus, düngen Sie die Pflanzen und sichern Sie Ihre Beete gegen Schnecken. Unsere Ratgeber bieten Ihnen jede Menge weitere Tipps und praktische To-do-Listen!

Garten im Frühjahr anlegen und schmücken

Bei der Auswahl der Pflanzen für einen Kübel, einen Kasten auf dem Balkon oder den Garten sind Ihnen kaum Grenzen gesetzt, wenn Sie einen Garten planen und anlegen. Grundsätzlich empfiehlt es sich, kleiner wachsende Pflanzen im Vordergrund und die größeren hinten anzulegen.

Als ansprechenden Blickfang für Ihren Garten können Sie Frühblüher als Farbakzente pflanzen oder wetterfeste Gartendeko integrieren, zum Beispiel passende Windräder, Skulpturen oder Tierfiguren. So kann der Frühling kommen!

Im folgenden Video zeigt Ihnen die Gartenexpertin Jane Moore einige Gartentipps für das Frühjahr. Hier erfahren Sie, wie Sie Pflanzen richtig eintopfen und Ihre Fensterbank ansprechend gestalten können. Viel Freude beim Anschauen!

Grüner Tipp

Vögel verlieren durch den Menschen immer mehr Lebensräume. Mithilfe eines Nistkastens können Meisen, Kleiber und andere Höhlenbrüter geschützt brüten. Lesen Sie gern weiter, wie Sie einen Nistkasten selber bauen.

Noch mehr für Garten-Begeisterte