Rasen sanden – Geheimtipp für ein saftiges Grün

Sand hilft dabei, Lehmboden aufzulockern. Wir zeigen Ihnen Schritt für Schritt, warum es sich lohnt, Ihren Rasen zu sanden.

Eine Frau ist dabei, den Rasen zu sanden, im Hintergrund eine Schubkarre

Übersicht: Rasen sanden

  • Höhere Wasserdurchlässigkeit und bessere Bodendurchlüftung durch das Sanden
  • Moos, Rasenfilz und Unkraut als Indikatoren für einen zu festen Boden 
  • Als Vorbereitung auf das Sanden den Rasen düngen und auf eine Höhe von circa 3 Zentimeter mähen
  • Sand wird aus einer Schubkarre ausgekippt und mit dem Harkenrücken verteilt
  • Abschließendes Wässern des Rasens wichtig, damit der Sand in den Boden einziehen kann

Grün, grüner, am grünsten: Warum Sie Ihren Rasen sanden sollten

Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum der Rasen auf Golfplätzen oder in Fußballstadien so schön aussieht? Natürlich gehört mehr dazu als bloß Rasensand einzuarbeiten, doch den Rasen zu sanden, ist eine wirksame Ergänzung Ihrer Rasenpflege.

Spartipp

Spezieller Rasensand in Säcken ist oft ziemlich teuer. Günstiger wird es für Sie, wenn Sie sich einen Kipper Bausand liefern lassen oder den benötigten Sand einfach selbst beim Kieswerk abholen.

Zu viel Feuchtigkeit kann Fäulnis zur Folge haben und befördert das Wachstum von Moos und Unkraut. Besonders bei sehr lehmigen Böden ist daher zu empfehlen, den Rasen regelmäßig zu besanden. Auch bei einem Spielrasen, dessen Boden durch die intensive Nutzung sehr verdichtet wird, kann sich die Maßnahme lohnen. Die Körnung des Sandes sorgt für eine lockere Bodenstruktur und schützt auf diese Weise vor Staunässe.

Rasensand ist ein effektives Mittel, um Rasenkrankheiten vorzubeugen, denn er erzeugt eine höhere Wasserdurchlässigkeit und eine bessere Bodendurchlüftung. Beides ist wichtig, damit sich der Rasen ausreichend mit Nährstoffen aus dem Boden versorgen kann. Auch ein saurer Boden blockiert die Nährstoffaufnahme. Ein pH-Test kann Ihnen sagen, ob Ihr Boden übersäuert ist. Dann empfehlen wir Ihnen, Ihren Rasen zu kalken.

Wann Sie den Rasen sanden sollten

Viele fragen sich, wann der beste Zeitpunkt ist, um den Rasen zu sanden. Damit Sie ihn bei großer Hitze nicht überfordern, besanden Sie ihn nicht in den Sommermonaten. Die Rasenpflege im Sommer bringt eigene Herausforderungen und Ansprüche mit sich. Die optimalen Bedingungen sind im Frühling gegeben, aber auch im Herbst können Sie Ihren Rasen sanden.

Der Zustand Ihres Rasens kann Ihnen übrigens verraten, ob es notwendig ist, ihn überhaupt zu sanden. Hier finden Sie eine kleine Checkliste, die Ihnen bei der Entscheidung hilft, ob Sie Ihren Rasen sanden sollten:

  • Sie haben trotz ausreichender Düngung regelmäßig mit Rasenfilz, Unkraut oder Moos zu kämpfen.
  • Der Boden in Ihrem Garten ist sehr lehmig und der Rasen stark beansprucht.
  • Unschöne braune oder kahle Stellen im Grün möchten Sie mit Rasensand angehen.
  • Es besteht der Plan, Unebenheiten im Rasen auszubessern.  

Lesen Sie in unserem Ratgeber mehr dazu, wie Sie Ihren kaputten Rasen reparieren.

Eine Frau mit einem Besen in der Hand ist dabei, den Rasen zu sanden

Rasen sanden im Frühjahr

Das Frühjahr ist die beste Zeit, um den Garten zu sanden. Wenn die frostigen Wintermonate überstanden sind, beginnt der Rasen, sich zu erholen. Das Gras ist bereits einige Zentimeter gewachsen und nun bereit für die anstehende Rasenpflege. Während im März die Temperaturen erfahrungsgemäß noch einmal sinken können, sind die Monate April und Mai ideal, um Ihren Rasen zu sanden

Eine Frau schiebt eine Schubkarre mit Gartengeräten, um den Rasen zu sanden

Rasen sanden im Herbst

Bei Bedarf können Sie die Prozedur im Herbst wiederholen, in der Regel reicht jedoch eine Behandlung einmal jährlich aus. Wenn Sie Ihren Rasen zum ersten Mal sanden, ist der Frühling eher geeignet. Ansonsten spricht prinzipiell nichts dagegen, im Herbst Ihren Rasen zu sanden. Achten Sie jedoch generell darauf, dass keine Hitzeperiode mehr bevorsteht.

Vorbereitung: Düngen, Mähen, Vertikutieren

Bevor Sie damit beginnen können, Sand auf Ihren Rasen zu streuen, sind entsprechende vorbereitende Maßnahmen auszuführen. Zunächst sollten Sie Ihren Rasen düngen. Nach etwa zwei Wochen mähen Sie Ihren Rasen auf ca. 3 Zentimeter Höhe. Anschließend sollten Sie Ihren Rasen vertikutieren.

Nahaufnahme vom STIHL Akku-Rasenlüfter RLA 240 vor dem Rasensanden

Rasen vertikutieren vor dem Sanden  

Wir empfehlen, Ihren Rasen nicht zu sanden, ohne ihn vorher zu vertikutieren. Dadurch wird die Grasnarbe gelockert und der Boden leicht angeritzt, sodass er für die Behandlung mit Rasensand vorbereitet ist. Am besten eignet sich der Frühling für diese Prozedur, wenn Sie ihren Rasen aus dem Winterschlaf holen und auf den kommenden Sommer vorbereiten. Weil der Rasen beim Vertikutieren sehr stark beansprucht wird, empfehlen wir, den Rasen höchstens zwei Mal pro Jahr zu vertikutieren.

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Ist es notwendig, den Rasen zu aerifizieren?

Während ein Vertikutierer den Boden und die Grasnarbe vertikal anritzt und dadurch auflockert, werden beim Aerifizieren mit entsprechendem Spezialgerät oder einer Grabegabel kleine Löcher in den Rasen gestanzt. Haben Sie vereinzelt einen sehr dichten Boden mit braunen oder feuchten Stellen auf dem Rasen, kann es sinnvoll sein, dort zusätzlich gezielt zu aerifizieren.

“Mein Tipp: Stechen Sie erst nach dem Sanden mit einer Grabegabel in den Boden und rütteln Sie etwas daran. Auf diese Weise gewährleisten Sie, dass der Sand leichter in die Löcher gelangt.” 

Wolfgang Henle, Gartenlandschaftsbauer Hohenheim

Rasensand ausbringen: Anleitung

Sobald Sie Ihren Rasen gedüngt, gemäht und vertikutiert haben, können Sie den Garten sanden. Sie brauchen dazu kein spezielles Werkzeug. Die Benutzung eines Streuwagens ist zwar möglich, aber nicht notwendig. 

Eine Frau kippt Rasensand mithilfe einer Schubkarre auf den Rasen

Schritt 1: Schubkarre auskippen
Kippen Sie den trockenen Sand einfach häufchenweise mit einer Schubkarre oder einem Eimer auf der Rasenfläche aus.

Schritt 2: Sand verteilen
Verteilen Sie den Sand nun mit dem Harkenrücken und arbeiten Sie ihn mit einem Straßenbesen leicht ein. 

Schritt 3: Löcher stechen
Bei Bedarf können Sie nun noch besonders dichte Stellen aerifizieren, also mit einer Grabegabel kleine Löcher in den Boden stechen. 

Schritt 4: Rasen wässern
Nach dem Sanden wässern Sie Ihren Rasen, damit der Sand in den Boden gespült wird. 

Achtung: Wenn Sie Ihren Rasen das erste Mal sanden, ist der Effekt nicht unmittelbar sichtbar. Bei regelmäßiger Pflege sollte Ihre Rasenfläche jedoch nach ungefähr drei Jahren deutlich saftiger aussehen.

Welcher Sand eignet sich zum Rasensanden?

Beim Rasensand ist vor allem die Körnung entscheidend. Sie werden häufig die Empfehlung einer Körnung von 0 bis 2 Millimeter lesen. Wir raten Ihnen jedoch zu einer Körnung von mindestens 0,3 Millimetern, so wie sie auch spezieller Rasensand aus dem Fachhandel enthält. Außerdem sollte der Sand gewaschen sein und weder Schluff- und Tonteilchen noch organische Bestandteile beinhalten. Ideal ist daher  kalkfreier Quarzsand, der gewaschen und in ausreichender Körnung im Fachhandel erhältlich ist.

Normaler Spielsand ist zwar prinzipiell möglich, achten Sie in diesem Fall jedoch darauf, dass er gewaschen und nicht zu feinkörnig ist. Wenn Sie Ihren Rasen sanden, möchten Sie den Boden auflockern. Es geht also darum, etwas gröbere Körner in den verdichteten Boden einzuarbeiten. Auch Bausand kann sich unter den genannten Voraussetzungen als Rasensand eignen.

Wie viel Sand benötige ich für meinen Rasen?

Als Richtwert können Sie je nach Bodenbeschaffenheit mit einer Menge zwischen 4 Kilogramm und 10 Kilogramm Sand pro Quadratmeter rechnen. Wenn Sie speziellen Rasensand im Fachhandel erwerben, steht in der Regel auf der Verpackung, für wie viel Quadratmeter der Sand ausreicht. Meistens handelt es sich dabei um Quarzsand.

Wichtig ist jedoch, dass Sie den Rasen auch bei sehr lehmigen Böden nicht unter dem Sand begraben. Wenn Sie Ihren Rasen auf ca. 3 Zentimeter Höhe gemäht haben, streuen Sie daher maximal 2 Zentimeter Sand auf den Rasen. Die Grashalme sollten also noch herausschauen und nicht ganz bedeckt sein.

Ist ein Topdressing wirklich notwendig?

Das sogenannte Topdressing ist eine Mischung aus Quarzsand, Rasensamen, organischem Material wie Kompost oder Torf und Rasendünger. Das Topdressing wird vor allem auf Golfplätzen angewandt, während dieser Aufwand im heimischen Garten in der Regel nicht notwendig ist.

Wenn Sie nach dem Vertikutieren kahle Stellen im Rasen beklagen, können Sie an den entsprechenden Stellen zwar nachsäen. Wir empfehlen jedoch, den Rasen nicht gleichzeitig zu sanden und nachzusäen, sondern nach der Aussaat ein bis zwei Wochen mit dem Besanden zu warten, um die frischen Samen vor Austrocknung zu schützen.

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