Rasenkrankheiten erfolgreich erkennen und behandeln
Rasenkrankheiten sind ärgerlich, aber entstehen in jedem Garten. Mit dieser Übersicht können Sie Rasenkrankheiten erkennen und wirkungsvoll bekämpfen.
13.03.2024
Übersicht: Rasenkrankheiten erkennen und behandeln
- Verschiedene Krankheitsbilder lassen sich einfach erkennen
- Krankheiten können trotz guter Pflege auftreten
- Verfärbungen sind oft Zeichen für mangelnde Nährstoffversorgung und Pflegefehler
Was Sie gegen Pilzbefall am Rasen tun können, hängt von der Ursache für den Befall ab. Häufig herrscht hohe Feuchtigkeit oder Staunässe. Auch Rasenfilz, eine Überversorgung mit Dünger oder zu tiefes Mähen können unter anderem Pilzbefall fördern. Oft hilft bei Pilzbefall Vertikutieren und eine bessere Versorgung mit Wasser und Nährstoffen. So stärken Sie Ihren Rasen nachhaltig.
Beachten Sie, dass der Einsatz von Breitbandfungiziden auf Rasenflächen verboten ist. Wir raten grundsätzlich von Fungiziden ab.
Gegen gelbe Flecken im Rasen können Sie oft schon mit verbesserter Nährstoffversorgung vorgehen. Verfärbungen sind meist Hinweise auf fehlende Düngung oder zu tiefes Mähen. Verwenden Sie bei der Bewässerung Ihres Rasens einen Gießzusatz, um dem Nährstoffmangel entgegenzuwirken. Schon nach wenigen Tagen zeigt sich Ihr Rasen wieder in sattem Grün. Um erneuten Verfärbungen vorzubeugen, düngen Sie Ihren Rasen regelmäßig.
Um aktiv etwas gegen Schimmel im Rasen zu tun, können Sie die betreffenden Stellen vertikutieren. Sogenannter Schneeschimmel tritt bei feuchtkalter Witterung auf und stirbt bei wärmeren Temperatur meist von selbst ab. Wenn Sie Schimmel im Rasen vorbeugen möchten, decken Sie den betreffenden Bereich zwei Zentimeter hoch mit Sand ab.
Als erste Maßnahme gegen Rotspitzigkeit empfehlen wir die betroffene Rasenfläche zu vertikutieren. Als Unterstützung können Sie organisch-mineralischen Dünger mit niedrigem Stickstoff- und hohem Kaliumgehalt ausbringen. Dadurch beseitigen Sie einerseits eine eventuell vorliegende Verfilzung und versorgen Ihren Rasen zusätzlich mit dringend benötigten Nährstoffen.
Hexenringe im Rasen behandeln Sie am besten mit einer Grabegabel. Denn um die Ringe wirksam zu beseitigen, müssen Sie das unter der Rasenoberfläche sitzende Myzel des Pilzes zerreißen. Heben Sie dazu im Frühjahr oder Herbst die Grasnarbe mit einer Grabegabel an und lockern Sie die Grasnarbe. Anschließend wässern Sie die betroffenen Stellen ausgiebig, sodass sie für etwa zwei Wochen patschnass sind.
Gegen braune Flecken im Rasen hilft in den meisten Fällen eine ausreichende Bewässerung. Braune Flecken entstehen häufig, wenn der Rasen austrocknet. Bewässern Sie Ihre Rasenfläche deshalb regelmäßig, um braunen Flecken entgegenzuwirken. Ein weiterer Grund für braune Flecken kann Überbelastung sein. Achten Sie deshalb bereits bei der Auswahl des Saatguts darauf, dass es der geplanten Beanspruchung gewachsen ist.
Keine Sorge bei Rasenkrankheiten – wir helfen bei der Diagnose
Flecken im Rasen, Unkraut oder kahle Stellen: ein Rasen kann, trotz guter Pflege, durchaus anfällig für Krankheiten sein. Wir zeigen die gängigsten Rasenkrankheiten, erklären ihren Ursprung und geben Hilfestellung bei der Behandlung, damit braune Stellen, Moos und Pilzbefall Ihnen die Freude am Rasen nicht verderben.
Fleckiger Rasen
Ein fleckiger Rasen, ob braun, gelb oder auch blassgrün, kann verschiedene Ursachen haben. Wenn die Sommersonne den Rasen verbrennt oder Nährstoffmangel den Halmen zu schaffen macht, wird der dichte, grüne Teppich schnell zu einer Ansammlung von Flecken. Zusätzlich kann auch Hunde-Urin zu braunen Flecken führen, die kreisförmig an den betroffenen Stellen auftreten und klar zu erkennen sind. Wir geben Tipps und Hilfestellungen bei Rasenkrankheiten, die sich durch Flecken im Rasen zeigen.
Braune Flecken im Rasen durch Wassermangel oder Überlastung
Symptom | Braune bis hellbraune Flecken |
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Ursache: Wassermangel | Wenn der Rasen braun bis hellbraun wird oder sich gleich ganze Kahlstellen bilden, kann es sein, dass der Rasen nicht genug gewässert wurde. |
Maßnahme | Rasen braucht viel Aufmerksamkeit und Wasser. Dieser Pflegefehler lässt sich durch eine regelmäßige Bewässerung leicht beheben. Zudem empfehlen wir die Auswahl eines Markensaatguts, das das Etikett Regel-Saatgutmischung (RSM) aufweist. Achten Sie zusätzlich auf die Schnitthöhe des Rasens, der im Zweifelsfall nicht zu tief geschnitten werden sollte. |
Ursache: Überlastung | Auch Überlastung kann den Rasen schaden: Minderwertiges Saatgut oder eine empfindliche Rasensorte in einem Garten mit viel Beanspruchung, zum Beispiel durch spielende Kinder wird schnell durch absterbende Halme reagieren. Die abgestorbenen Pflanzen bilden dann kahle, braune Stellen. |
Maßnahme | Säen sie passende Rasensorten für die jeweilige Beanspruchung aus. |
Ursache: Austrocknung | Hitzeperioden machen dem Rasen zu schaffen und trocknen ihn aus. |
Maßnahme | Während längerer Hitzeperioden gilt: Regelmäßige Bewässerung ist überlebenswichtig für den Rasen. Lassen Sie den Rasen bei der Gefahr von Austrocknung lieber höher stehen. |
Ursache: Staunässe | Hat sich der Rasen durch abgestorbene Pflanzenteile oder Moos verfilzt, kann sich Staunässe bilden. |
Maßnahme | Das regelmäßige Vertikutieren und Besanden schafft Abhilfe. Mehr zum Vertikutieren erfahren Sie hier. |
Gelbe und blassgrüne Verfärbungen bei Nährstoffmangel
Symptom | Gebe Spitzen und blassgrüne Halme |
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Ursache | Die Verfärbungen sind ein Hinweis auf fehlende Düngung, schlechte Bodenstruktur mit geringem Humusgehalt oder einen falschen pH-Wert. Zusätzlich kann auch Hunde-Urin zu braunen Flecken führen, die kreisförmig an den betroffenen Stellen auftreten und klar zu erkennen sind. |
Maßnahme | Die gute Nachricht: Dem Eisen- und Stickstoffmangel kann man schnell entgegenwirken. Durch einen Gießzusatz kann der Rasen mit den notwendigen Nährstoffen versorgt werden und innerhalb weniger Tage verschwinden die unschönen gelben Stellen. Sie können neuen Verfärbungen durch regelmäßiges Düngen und Wässern entgegenwirken und indem Sie beim Mähen auf eine angemessene Schnitthöhe (nicht zu tief) achten. So gewinnt Ihr Rasen sein sattes Grün zurück. |
Rasen überdüngt
Wie alle Pflanzen kann auch ein Rasen überdüngt werden. Die Überversorgung mit bestimmten Nährstoffen, vor allem bei mineralischen Düngern, kann zu Verfärbungen und abgestorbenen Gräsern führen. Zunächst zeigt der Rasen sich tiefgrün bis bläulich. Bei einer starken Überdüngung kann der Salzgehalt zu hoch werden und die Halme “verbrennen
Verfärbungen nach dem Winter
Frost und Kälte im Winter können dem Rasen zusetzen und zu fleckigen Stellen und Schimmel führen. Um dem vorzubeugen, empfehlen wir, den Rasen durch das Düngen in August und September zu stärken. Im September und Oktober können Sie zusätzlich noch Kalk ausbringen, wenn ein pH-Test das verlangt. Anschließend können Sie den Rasen auf eine Höhe von 5 cm schneiden. So vorbereitet kommt der Rasen besser durch den Winter, weniger Pflanzen sterben ab und letztlich bleibt das Grün dichter. Auf einem gut gelüfteten Rasen mit organischer Düngung verwachsen sich Verfärbungen in der Regel schnell wieder von selbst.
Rasenpilze vorbeugen und erkennen
Neben unschönen Flecken und Verfärbungen können auch Pilzerkrankungen den Rasen befallen und die Optik der Grünfläche beeinträchtigen. Das kann die verschiedensten Ursachen haben, unter anderem:
- Besonders dichter Wuchs (dichte Grasnarbe)
- Kontinuierlich hohe Belastung (z. B. Sportrasen, aber auch häufiges Betreten im Winter)
- Hohe Feuchtigkeit oder Staunässe
- Zu dichtes Mulchen
- Falscher pH-Wert des Bodens
- Rasenfilz
- Zu tiefes Mähen
- Schattenlage, hohe Mauern, Holz
- Liegenlassen von Blättern oder zu hohes Gras im Winter
- Überversorgung (Wasser, Dünger)
Wenn Sie Rasenpilz vorbeugen wollen, können Sie bereits bei der Auswahl des Saatguts beginnen. Hochwertiges Saatgut neigt weniger zu Pilzbefall und ist im Allgemeinen resistenter gegen Rasenkrankheiten. Hinzukommt, wie oft beim Rasen, das Zusammenspiel zwischen Rasennutzung und Rasensorte. Beide sollten aufeinander abgestimmt sein.
Komplett ausschließen lässt sich auch bei bester Pflege ein Pilzbefall des Rasens leider nicht. Die meisten Pilzerkrankungen sind zwar harmlos, aber einfach unschön anzusehen.
In Haushalten ist der Einsatz von Breitbandfungiziden auf Rasenflächen nach dem Pflanzenschutzgesetz untersagt. Wir raten grundsätzlich vom Einsatz von Fungiziden ab.
Schneeschimmel
Symptom | Die graubraunen Flecken im Rasen können bis zu 30 Zentimeter Durchmesser erreichen und haben am Rand eine grauweiße, watte-artige Struktur, das Pilzgeflecht. |
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Ursache | Wie der Name bereits verrät, hängt Schneeschimmel im Rasen mit feuchtkalten Temperaturen zusammen. Die Sporen sind allgegenwärtig, aber zu einer Infektion kommt es bei Temperaturen zwischen 0 und 10 Grad. |
Maßnahme | Der Schneeschimmel stirbt bei wärmeren Temperaturen im Sommer meist von selbst ab. Wenn Sie die Herde vorher eindämmen wollen, können Sie den befallenen Bereich vertikutieren. Auch das neue Aussäen von Saatgut im Frühjahr kann helfen. Dabei können Sie den befallenen Bereich zwei Zentimeter hoch mit Sand abdecken, um eine Neuansteckung zu vermeiden. Der Sand lockert den Boden zusätzlich und sorgt für einen besser Wasserabfluss, der Staunässe vorbeugt. |
Rotspitzigkeit
Symptom | Die Spitzen der Grashalme färben sich rötlich bis bräunlich. |
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Ursache | Rotspitzigkeit ist ein Indiz für nicht gut genährten Rasen. Zusätzlich kann hier eine Verfilzung vorliegen. Der Pilz tritt vor allem bei Temperaturen zwischen 15 bis 20 Grad auf. Hohe Luftfeuchtigkeit fördert zudem das Wachstum des Pilzes. |
Maßnahme | Bei der Rasenkrankheit Rotspitzigkeit empfehlen wir das Vertikutieren der betroffenen Fläche. Ein organisch-mineralischer Dünger mit niedrigem Stickstoff- und hohem Kaliumgehalt kann ebenfalls unterstützend wirken. |
Hexenringe
Symptom | Der Name verrät es bereits: Hexenringe im Rasen (auch Hexenkreise) sind kreisrunde Anordnungen von Hutpilzen. |
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Ursache |
Unter der Rasenoberfläche liegt das Myzel, ein Geflecht des Pilzes, das über Nacht Fruchtkörper bilden kann. Verschiedene Pilze (bis zu 60 Arten sind bekannt) können zu Hexenringen führen. |
Maßnahme | Wer sie wieder austreiben will, der muss bei dieser Rasenkrankheit Geduld mitbringen. Heben Sie die betroffenen Stellen im Frühjahr oder Herbst mit der Grabegabel an und lockern Sie die Grasnarbe, um das Myzel zu zerreißen. Dann sollten Sie die Stellen viel und häufig wässern. Die Fläche darf ruhig zwei Wochen patschnass sein. |
MEHLTAU
SYMPTOM | Mehltau im Rasen äußert sich durch weißen, mehligen Belag auf der Oberfläche der Halme. |
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URSACHE | Begünstig wird der Ausbruch durch feuchtwarmes Wetter und einen zu hohen Rasenschnitt. Oft tritt diese Rasenkrankheit in schattigen Bereichen auf. |
MAßNAHME | Wir empfehlen die Aussaat von neuem Rasen im kommenden Frühjahr. Zusätzlich können Sie für mehr Sonne sorgen, in dem Sie Bäume lichten und Äste zurückschneiden. Eine Mischung aus Schatten- und Sportrasen kann an dieser Stelle nützlich sein. |
Dollarflecken
SYMPTOM | Die Rasenkrankheit Dollarflecken tritt häufig im Sommer auf und zeichnet sich durch braune, münzgroße Flecken aus. |
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URSACHE | Der Pilzbefall wird durch geschwächte Gräser begünstigt, die tagsüber unter der Hitze leiden und nachts bei fallenden Temperaturen und Feuchtigkeit eine gute Grundlage für die Sporen bilden. |
MAßNAHME | Auch hier gilt: Den Rasen pflegen, für ausreichend Bewässerung sorgen und mit den fehlenden Nährstoffen nachdüngen. |
Wurzelbrand
SYMPTOM | Wurzelbrand im Rasen betrifft vor allem frisch gesäten Rasen. Die noch jungen Pflanzen lassen die Halme hängen und haben einen hellbraun verfärbten Hals. |
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URSACHE | Ursachen hierfür sind minderwertiges Saatgut, zu wenig Belüftung am Boden und oft auch eine Überdüngung. |
MAßNAHME | Abhilfe schaffen die Lüftung des Bodens (Vertikutieren), besseres Saatgut und eine rasengerechte Düngung. |
Moos im Rasen – Wie Moos dauerhaft entfernen?
SYMPTOM | Moospflanzen machen sich zwischen den Rasenhalmen breit und verdrängen diese nach und nach. Dadurch verfilzt der Rasen. |
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URSACHE | Wenn Moos den Rasen übernimmt, ist etwas aus dem Gleichgewicht. Der Befall mit Moos weist auf Nährstoffmangel, Staunässe und zu wenig Belüftung hin. Außerdem kann der pH-Wert aus dem Gleichgewicht sein. |
MAßNAHME | Moos gedeiht perfekt bei zu tief gemähtem Rasen und generell zu schwachen Rasenpflanzen, aus diesem Grund wirkt man Moosbildung am besten durch eine höhere Schnitthöhe und ausreichender Düngung entgegen. Mit einem Vertikutierer befreien Sie den Rasen vom Moos und bringen mit der richtigen Pflege Ihren Rasen wieder ins Gleichgewicht. |