Rasen erneuern: Was tun, wenn der Rasen verwahrlost?
Trocken, braun und voller Unkraut? Wenn der Rasen nicht mehr gut aussieht, können Sie dagegen angehen. Wir zeigen, was hilft.
13.03.2024
Rasen erneuern: Wann der Rasen erneuert werden sollte
Nicht jeder Rasen muss gleich rundum erneuert werden. Oft gelingt eine dichtere Rasendecke schon mit ein wenig erster Hilfe und Unterstützung für den Rasen, gerade dann, wenn die Fläche noch überwiegend aus Grashalmen besteht. Zunächst entfernen Sie erkennbare Unkräuter. Das geht per Hand oder Sie nehmen einen Grubber zur Unterstützung. Mähen Sie den Rasen anschließend und geben organischen Rasendünger darauf. Dann wässern Sie die Fläche und lassen den Rasen wachsen. Bei einer Höhe von fünf bis sechs Zentimetern mähen Sie den Rasern wieder auf vier Zentimeter ab und gehen so weiter wöchentlich vor. Denken Sie daran, dass ohne regelmäßige Pflege Unkräuter den Rasen schnell überwuchern. Ein pragmatischer Helfer ist der intelligente iMOW® Mähroboter von STIHL, der Ihnen das regelmäßige Mähen wie von selbst abnimmt.
Da Rasen eine durchaus anspruchsvolle Pflanze sein kann, braucht er eine entsprechende Pflege. Sollte diese zu kurz kommen, schleichen sich von Zeit zu Zeit kahle Stellen und Lücken im Rasen ein. Auch Rasenkrankheiten sind ein Thema, welche sich bei früher Diagnose bewältigen lassen.
Rasen reparieren
Kahle Stellen, Löcher und Verfärbungen sind für jeden Gartenfan ärgerlich und sollten rechtzeitig behandelt werden. In unserem Ratgeber erfahren Sie alles über die verschiedenen Ursachen eines kaputten Rasens - und was Sie dagegen tun können.
Wenn der Rasen nicht mehr nur ein paar kahle oder braune Stellen hat, sondern großflächige Lücken aufweist oder die ganze Fläche aufgrund des vielen Unkrauts nicht mehr ansehnlich ist, dann wird es allerdings Zeit den Rasen ganz zu erneuern. Wir zeigen Ihnen zwei Methoden, mit denen Sie nachhaltig den Rasen erneuern.
Rasen erneuern ohne Umgraben
Wenn Sie eine Rasenfläche erneuern wollen, mit wenig Aufwand und dennoch effektiv, dann eignet sich diese Methode hervorragend. Sie können so Ihren Rasen erneuern und sparen sich das Umgraben. Dabei gehen Sie wie folgt vor:
Mähen Sie Ihren Rasen tief ab, tiefer, als es für einen gesunden Rasen ratsam wäre. So bereiten Sie die Fläche für die nächsten Schritte vor. Mähen Sie dabei so tief wie es ihr Rasenmäher erlaubt.
Auch im nächsten Schritt gehen Sie weiter als sonst: Vertikutieren Sie die Fläche möglichst tief, damit der Boden angeritzt wird. Machen Sie bei größeren Flächen regelmäßige Arbeitspausen.
Kratzen Sie mit einer Metallharke Unkrautreste von der Fläche. Arbeiten Sie so sorgfältig wie möglich, besonders bei Wurzelunkräutern.
Nehmen Sie eine Schubkarre und mischen darin einfache Blumenerde mit qualitativ hochwertigen Rasensamen. Die Erde muss nicht teuer sein, eine günstige Blumenerde genügt hier und spart Kosten. Bei den Rasensamen achten Sie allerdings auf eine vollwertige Rasensorte: Die wächst besser an und ist meist auf Dauer robuster. In der Regel lassen sich Rasensorten von namhaften Marken gut hierfür nutzen. Pro 80 Liter Erde mischen Sie 350 bis 400 Gramm Rasensaat hinzu.
Verteilen Sie die Mischung aus Erde und Samen auf der Rasenfläche. Das geht am besten mit einem einfachen Straßenbesen. 80 Liter Erde reichen, um gut 10 Quadratmeter Rasenfläche zu erneuern. Halten Sie die Fläche bis zum Keimen der Gräser feucht. So erhalten Sie schon bald eine neue und dichtere Grünfläche zum Genießen.
Für das schönste Grün
Rasen komplett erneuern mit Umgraben
Einen Rasen komplett zu erneuern ist die gründlichste, aber auch die aufwendigste Methode. Deshalb sollte sie immer der letzte Schritt sein, um die Rasenfläche von ihren Problemen zu befreien. Wir empfehlen Ihnen die Grasfläche umzugraben und komplett neu anzulegen. Der frühe Herbst eignet sich hervorragend für diese Tätigkeit. Die Temperatur fällt meist auch nachts nicht unter 10 Grad, was die Rasensamen beim Keimen besonders unterstützt.
Je nachdem, wie fest die Grasnarbe ist, können Sie die Fläche gleich so umgraben oder sollten zunächst die verbliebenen Grassoden entfernen. Das ist natürlich mehr Arbeit, lässt sich aber oft nicht umgehen, besonders bei schwerem Lehmboden.
Und so gehen Sie weiter vor, wenn Sie den alten Rasen erneuern: Ob mit oder ohne Grassoden, heben Sie am Rand der Fläche zunächst einen spatentiefen und ebenso breiten Graben aus – eine sogenannte Rille. Die Erde behalten Sie, da Sie diese am Ende der Fläche wieder zum Auffüllen brauchen. Der Graben wandert sozusagen mit jeder umgegrabenen Reihe weiter.
Stechen Sie mit dem Spaten einzelne Bodenstücke aus und legen sie kopfüber auf den hinteren Rand der Rille ab. Verbliebene Gräser und Unkräuter liegen nun ebenfalls kopfüber oder in der Rille und sterben einfach ab. Gehen Sie so Reihe um Reihe vor, bis Sie am Ende der Fläche angekommen sind. Dort verfüllen Sie den Graben mit der zur Seite gelegten Erde vom Anfang. Der Boden ist gelockert.
Je nach Bodenbeschaffenheit ist es sinnvoll, dabei auch gleich den Boden mit zu verbessern. Bei einem Lehmboden geben Sie groben Bausand und Kompost mit in die Rille. Zu einem Sandboden fügen Sie nur Kompost oder billige Blumenerde hinzu, damit er eine bessere Struktur erhält.
Jetzt nehmen Sie einen Rechen, ziehen damit die Fläche glatt und entfernen das noch auftauchende Unkraut. Wichtig ist, dass die Fläche eben wird. Eine Holzharke ist dabei praktischer, da Metallrechen mit ihren Zinken leicht im lockeren Boden stecken bleiben.
Im nächsten Schritt ebnen Sie den Boden mit einer Walze. Das ist wichtig, um zu vermeiden, dass Bodenunebenheiten wie Fußabdrücke bestehen bleiben und sich weiter festwachsen. Laufen Sie mit der Walze Bahn für Bahn ab. Diese Bahnen sollten sich dabei leicht überlappen. Eine Bodenwalze können Sie sich beispielsweise im lokalen Baumarkt ausleihen. Wussten Sie schon? Die Walzen sind meist hohl und werden erst vor der Arbeit mit Wasser gefüllt – so sind sie leichter zu transportieren.
Lockern Sie zunächst die Fläche oberflächlich mit der Holzharke, damit die Grassamen sofort guten Bodenschluss bekommen. Jetzt geht es ans Aussäen des neuen Rasens! Achten Sie auf eine passende Sorte, die den Standortbedingungen und Ansprüchen entspricht. Der erneuerte Rasen soll schließlich gut wachsen und ist erstmal anfällig. Wir empfehlen aus diesem Grund hochwertige Samenmischungen, da diese robuste, ausläuferbildende Gräser enthalten, die auch bei regelmäßigem Mähen schön dicht werden und es auch dauerhaft bleiben. Eine Beratung im Fachmarkt hilft hier bei Unsicherheit weiter.
Verteilen Sie die Grassamen am besten gleich mit einem organischen Rasenstartdünger auf der Fläche. Darüber können Sie eine Schicht Blumenerde geben. Sie hält die Samen feucht und schützt sie vor hungrigen Vögeln.
Weitergehende Informationen über Rasensorten und den Prozess des Aussäens erhalten Sie in unserem Ratgeber zum Thema Rasen anlegen.
Der letzte Schritt, wenn Sie Ihren alten Rasen erneuern: Wässern Sie den Rasen regelmäßig und halten Sie die Samen bis zum Keimen schön feucht. Schon bald haben Sie wieder eine saftig grüne Rasendecke im Garten.
Unser Tipp: Wenn die Erde oben hell wird, ist es Zeit wieder zu bewässern. Rasen ist durstig und verdunstet pro Quadratmeter gut 4 Liter Wasser am Tag. Nur gut gewässerter Rasen ist widerstandsfähig und bleibt vital. Wir empfehlen den Rasen nur einmal pro Woche zu wässern, dann aber durchdringend. So werden die Gräser gezwungen, ihre Wurzeln tief in den Boden zu schicken, wo sie sich am Bodenwasser bedienen können. Mit langen Wurzelbärten übersteht der Rasen dann Hitzeperioden deutlich besser.
Rasen erneuern: Rollrasen oder Rasen nachsäen?
Wie sie den Rasen erneuern ist auch eine Entscheidung des Budgets. Rollrasen kann durchaus eine Lösung sein, wenn es schneller gehen soll oder die Arbeitsaufwände geringer gehalten werden sollen. Rollrasen ist allerdings kostenintensiver als das händische Aussäen eines neuen Rasens und die teuerste Variante, um den Rasen zu erneuern.
Wichtig ist, dass Sie den Rollrasen auch nach der passenden Sorte aussuchen. Wenn der Rollrasen geliefert wird, muss er bald ausgerollt und bewässert werden, damit er gut anwächst.
Was kostet es den Rasen zu erneuern?
Grundsätzlich kann ein Rasen, der großflächige Lücken aufweist und mit Unkraut durchwachsen ist, recht einfach erneuert werden. Sie haben keine größeren Investitionen und müssen nur die Arbeitszeit aufbringen. Wenn Sie den Rasen dagegen komplett neu aufsetzen und umgraben, kann es ein wenig teurer werden. Die teuerste Variante wäre der Rollrasen, aber zugleich auch die mit der größten Zeitersparnis. Unser Tipp: Nicht bei den Grassamen sparen, denn hochwertige Samen bilden bessere Gräser aus – an denen Sie dann auch länger Freude haben werden.
Tipps zur Rasenpflege
Damit sich die Mühe mit dem Erneuern auch lohnt, sollten Sie anschließend unbedingt den neuen Rasen regelmäßig pflegen, damit er auch nach Jahren noch so schön und dicht ist wie am Anfang. In dem Fall hilft viel wirklich viel, denn wenn der Rasen ein dichter, satt grüner Teppich bleiben soll, ist regelmäßiges Düngen ebenso wichtig wie der richtige Schnitt und die korrekte Bewässerung. Werden Sie bei der Pflege nachlässig, stehen sofort Unkräuter und Moose in den Startlöchern und warten nur auf ihre Chance. Mehr dazu finden Sie in unseren Rasenpflege-Tipps für alle Jahreszeiten.
Zusammenfassung: Rasen erneuern
- Ihr Rasen hat braune Flecken, Moos oder hier und da Unkraut? Dann müssen Sie nicht gleich umgraben. Erfahren Sie mehr in unserem Ratgeber zum Thema Rasen reparieren.
- Mähen Sie den Rasen richtig, damit er nicht leidet. Wir empfehlen, einmal die Woche zu mähen, dafür weniger tief.
- Wenn Sie den Rasen erneuen und neu aussäen, achten Sie auf eine qualitativ hochwertige und passende Samenmischung.
- Wenn Sie den Rasen umgraben müssen, dann ist das die letzte Maßnahme, denn das Umgraben bedeutet mehr Aufwand.
- Rollrasen ist ebenfalls eine Möglichkeit, um eine Rasenfläche komplett zu erneuern.
Wann ein Rasen erneuert werden muss, zeigt sich, wenn der Rasen nur noch aus Moos, Unkraut, gelben Flecken und kahlen Stellen besteht. Denn ist der Rasen großflächig beschädigt, reicht Rasenpflege allein reicht nicht mehr aus.
Sie können Ihren Rasen mit und ohne umgraben erneuern. Entscheiden Sie sich für eine Ernerung ohne umgraben, sollten Sie Ihren Rasen zunächst mähen und vertikutieren und anschließend ein Erde-Samen-Gemisch auf der Fläche verteilen.
Gründlicher, aber auch aufwändiger ist es, wenn Sie den Boden zuvor umgraben. Dazu stechen Sie mit einem Spaten einzelne Bodenstücke aus, befreien den Boden von Unkraut und ebnen ihn vor der Aussat mit einer Walze.