STIHL Tipp
Wenn Sie den Wildwuchs mit einem Freischneider beseitigen, arbeiten Sie nicht kreuz und quer mit dem Gerät. Gehen Sie stattdessen systematisch vor und bahnen Sie sich einen Weg von einer Seite zur anderen.
Wir geben Ihnen Ideen und Vorschläge, wie Sie einen verwilderten Garten herrichten und neu gestalten können.
28.03.2024
Einen verwilderten Garten erkennen Sie daran, dass Wildwuchs und Unkraut lange Zeit ungehindert wachsen konnten. Oft sind auch Gehwege und Beetbegrenzungen überwuchert und eine klare Struktur ist nicht ersichtlich.
Bei einem verwilderten Garten fangen Sie am besten mit einer Bestandsaufnahme an und stellen einen Plan auf, wie Sie den verwilderten Garten herrichten und neu bepflanzen möchten.
Um einen verwilderten Garten zu bearbeiten, sollten Sie den Garten aufräumen, den Rasen mähen und Unkraut mit den Strünken entfernen. Außerdem müssen oft Bäume und Hecken geschnitten und neue Sträucher verjüngt werden, bevor es ans Anlegen von neuen Beeten geht.
Ihr neuer Garten wurde in den letzten Jahren wenig gepflegt? Oder haben Sie eine verwilderte Ecke, die Sie schon länger in Angriff nehmen wollen? Das bedeutet oft viel Arbeit. Doch keine Sorge: Das Herrichten und Gestalten ist einfacher, als Sie denken. Mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung gehen Sie im Dickicht nicht verloren.
Um Ihren verwilderten Garten herzurichten, benötigen Sie folgende Dinge:
Die Arbeit mit starken Geräten macht Freude und lässt Sie über sich hinauswachsen. Gut, wenn Sie dabei auf eine wirkungsvolle und sichere Schutzkleidung setzen können.
Tragen Sie beim Arbeiten mit den Geräten von STIHL immer Ihre persönliche Schutzausrüstung. Details erfahren Sie in der Bedienungsanleitung für Ihr Produkt. Machen Sie sich vor dem ersten Arbeitseinsatz gründlich mit Ihrem Gerät vertraut und stellen Sie vor jedem Einsatz sicher, dass Ihr Gerät in einwandfreiem Zustand ist.
Ihr STIHL Fachhandel bereitet auf Wunsch jedes Gerät für den ersten Einsatz vor und berät Sie bezüglich der Schutzkleidung zu Modellen und Größen, die Sie in aller Ruhe anprobieren können. Denken Sie bitte daran, dass eine persönliche Schutzausrüstung kein Ersatz für eine sichere Arbeitstechnik ist.
Gehen Sie den verwahrlosten Garten ab bzw. betrachten Sie kritisch die verwilderte Gartenecke. Machen Sie eine Bestandsaufnahme, was tatsächlich vorhanden ist: Welche Pflanzen wachsen an welcher Stelle, was kann bleiben und was soll im verwilderten Garten neu angelegt werden?
Zunächst ist es Zeit für eine Bestandsaufnahme.
Brennnesseln und anderen Wildwuchs lassen sich mit einer Stange zur Seite schieben. So können Sie sehen, ob sich darunter Stolperstellen, Findlinge oder Maschendrahtstücke befinden. Markieren Sie die Stellen mit auffälligen Stäben. Prüfen Sie Bäume und Gehölze, ob sie zu dicht wachsen. Dabei sollten Sie auch nach morschen oder toten Ästen schauen. Möglicherweise ist es gar nicht notwendig, störende Pflanzen zu roden. Schon ein Ausdünnen schafft oftmals genug Platz, sorgt für freie Sicht und besseren Lichteinfall auf Stauden und Beete. Identifizieren Sie Pflanzen bzw. Stauden, die Sie umpflanzen möchten.
Markierungsstäbe helfen bei der Planung.
Bei größeren Grundstücken empfiehlt es sich, die Bepflanzung des Gartens richtig zu planen. Hilfreich dabei ist es, einen Gartenplan zu zeichnen. Die Darstellung sollte maßstabsgetreu sein und alle Gebäude, Flächen, Wege und Gehölze berücksichtigen. Markieren Sie insbesondere die Flächen, die im Tagesverlauf häufig im Schatten liegen. So können Sie für jede Pflanze den richtigen Standort im Garten finden.
Verstreuter Unrat wird im verwilderten Garten aufgelesen.
Als erstes müssen Sie den verwilderten Garten aufräumen und den Unrat beseitigen. Nehmen Sie bei Ihrem Gang durch den überwucherten Garten oder die Gartenecke einen Eimer, Müllsack oder eine Schubkarre mit. Sammeln Sie herumliegenden Müll wie Plastiktöpfe, Terracotta-Scherben oder verrostete Pflanzstangen auf.
Ein STIHL Freischneider bringt Struktur in die Rasenflächen.
Mähen Sie die Rasenflächen mit einem Freischneider oder Rasenmäher. Dann sehen Sie schon besser, wo Sie weiterarbeiten können. Jetzt machen sich auch die Markierungsstäbe bezahlt: Sparen Sie diese Stellen beim Mähen und Stutzen aus oder gehen Sie sehr vorsichtig vor. Harken Sie den Grünschnitt zusammen und bringen Sie ihn zum Kompost.
STIHL Tipp
Wenn Sie den Wildwuchs mit einem Freischneider beseitigen, arbeiten Sie nicht kreuz und quer mit dem Gerät. Gehen Sie stattdessen systematisch vor und bahnen Sie sich einen Weg von einer Seite zur anderen.
Dank STIHL GHE 140 wird Schnittgut effektiv zerkleinert.
Entfernen Sie nun das Unkraut. Jäten Sie es, wo Sie können. Hochgewachsenes Unkraut können Sie zunächst mit einem Freischneider stutzen. Wildwuchs, der nicht verholzt ist, kommen Sie am besten mit einem Freischneider mit Messer bei. Mähen Sie alles etwa 15 Zentimeter über dem Boden ab. Das Schnittgut kommt in den Häcksler.
Anschließend ziehen Sie die verbliebenen Strünke aus dem Boden. Wenn der Strunk festsitzt, lockern Sie zunächst den Boden um die Pflanze mit der Grabgabel. Wenn auch das keinen Erfolg bringt, graben Sie den Strunk samt Wurzelballen mit dem Spaten aus. Das ist wichtig, denn wenn Sie die Wurzeln nicht entfernen, kommen die Pflanzen später schnell wieder.
Um einen verwilderten Garten zu roden, lohnt es sich, systematisch vorzugehen. Falls vorhanden, sollten Sie im verwilderten Garten zunächst alte Baumstümpfe entfernen. Diese müssen Sie in der Regel mit dem Spaten ausgraben. Kleine Gehölze, die stören, können ganz weg – kappen Sie sie bodennah und ziehen Sie die Wurzeln heraus.
Mit einer Akku-Heckenschere werden verwilderte Hecken in Form gebracht.
Entfernen Sie von Bäumen und Hecken abgebrochene Äste, indem Sie diese stammnah abschneiden. Korrigieren Sie anschließend Wuchsfehler bei größeren Pflanzen. Achten Sie dabei auf Ausläufer. Diese finden sich nicht nur bei Brombeeren, sondern auch bei Flieder, Robinie, Pappel oder Zierkirschen. Ausgraben ist hierbei meist sinnvoller als Abschneiden.
Wie Sie Ihre Hecken schneiden, verraten wir Ihnen an anderer Stelle genau. Zerkleinern Sie das Schnittgut anschließend im Häcksler. Beachten Sie auch das Heckenschneideverbot vom 1. März bis zum 30. September, das laut Bundesnaturschutzgesetz untersagt, Hecken stark zurückzuschneiden oder zu roden. Wann der beste Zeitpunkt für einen Heckenschnitt ist, erfahren Sie in unserer Übersicht.
Der STIHL GTA 26 hilft beim Auslichten der Hecke.
Wenn Bäume zu viel Schatten werfen, generell zu dicht belaubt sind oder wenn sich Äste überkreuzen, sollten Sie mit einem (Akku-)Hochentaster die Krone auslichten. Nehmen Sie immer ganze Äste bis zum Stamm oder zum nächsten Ast ab, anstatt die Äste in einer Höhe abzuschneiden. Dort würde nämlich im nächsten Jahr ein sogenannter Besenwuchs mit vielen dünnen Trieben entstehen.
Beim Bäumeschneiden sollten Sie zudem morsche, alte bzw. kranke Zweige und Äste dringend entfernen. Sie erkennen sie an einer schrumpeligen Rinde, oft sind sie auch dunkler als die anderen Äste und voller Moos bzw. Algen. Zerkleinern Sie anschließend alle Äste mit einer Motorsäge.
Vor dem Zurückschneiden wird der Strauch zusammengebunden.
Bei manchen Sträuchern, etwa Johannisbeere oder Felsenbirne, wachsen viele Triebe aus dem Boden. Diese können Sie notfalls kappen oder verjüngen, indem Sie den Wildwuchs 10 Zentimeter über dem Boden abschneiden. Sehr hilfreich ist es, diese Triebe oder auch ganze unerwünschte Sträucher vor dem Zurückschneiden zusammenzubinden, so können Sie das Schnittgut danach viel einfacher wegtragen.
STIHL Tipp
Überhängende Brombeeren und andere Sträucher zähmen Sie mit einer Stange und einem Seil: Stange in den Boden stecken, Brombeeren zur Seite biegen und mit dem Seil alles befestigen. Dann wird der Bereich um die Brombeeren auch schon etwas übersichtlicher.
Definierte Ränder und Grenzen bringen Struktur in den Garten.
Bestimmen Sie nun Ränder, Grenzen und Beetbereiche. Denn saubere, klar definierte Abschnitte machen beim Anblick eines Gartens in der Regel den Unterschied zwischen „verwildert“ und „in Schuss“ aus. Markieren Sie Rasenränder und stechen Sie diese mit dem Spaten ab.
STIHL Tipp
Wenn Ihnen etwas wildere Ecken gefallen, können Sie auf einen kleinen Trick zurückgreifen. Umgeben Sie bestimmte Stauden oder Sträucher mit Mulch, die dadurch als ordentlich markiert werden. Der Rest bleibt dann wilder.
Sortieren Sie nun die übriggebliebenen Gehölze. Zu große und zu raumgreifend gewordene Stauden können Sie teilen, indem Sie sie ausgraben und den Wurzelballen in mehrere Stücke trennen.
Pflanzen Sie ein Teil zurück an den angestammten Platz, die anderen Teile kommen an neue Standorte im Garten. Schließen Sie Lücken in der Bepflanzung und setzen Sie ganz nach Wunsch neue Gewächse. Nutzen Sie dafür Ihren Gartenplan, um im ehemals verwilderten Garten neue Elemente anzulegen.
Sie haben es geschafft und den verwilderten Garten auf Vordermann gebracht! Freuen Sie sich über das Erreichte und genießen Sie Ihren Garten!
Noch ein letzter Hinweis:
Denken Sie an die regelmäßige Pflege Ihres Gartens, also ans Rasenmähen, Unkrautjäten und die jährlichen Pflegeschnitte an Gehölzen. Ansonsten verwildert der Garten im Laufe der Zeit wieder.