Waldumbau – Bäume für die Zukunft
Der Waldumbau ist unverzichtbar, um den Herausforderungen des Klimawandels mit einem gesunden Mischwald zu begegnen.
10.04.2025
Übersicht: Wie der Waldumbau gelingt
- Zunehmende Extremwetterereignisse durch den Klimawandel machen Waldumbau in Deutschland nötig
- Gesunde Mischwaldbäume sind überalterten Reinbeständen vorzuziehen
- Monitoring, KI und moderne Kartierung durch Satelliten sind geeignete Werkzeuge, um Entscheidungen zu treffen und Strategien zu entwickeln
- Stellt sich die Naturverjüngung nicht selbstständig ein, wird künstlich verjüngt und der Bestand mit neuen resilienten Gastbaumarten ergänzt
- Leistungsstarke, ergonomische STIHL Akku-Geräte ohne Abgase und mit nur geringer Vibration unterstützen die Effizienz des Waldumbaus
Eichen, Douglasien, Zedern und eine Vielzahl weiterer Baumarten im Mischwald, die mit Extremwetterereignissen wie Hitzewellen gut zurechtkommen, eignen sich für den Waldumbau in Deutschland. Angestrebt wird ein Wald, der aus «Klimagewinnern» aufgebaut ist.
Das optimale Verhältnis zwischen Laub- und Nadelholz ist sehr standortabhängig. Die Mischung soll dazu beitragen, dass die Bodenfunktionen erhalten bleiben und die Waldleistungen sichergestellt werden können.
Eine Mischung von 30 % Laubholz und 70 % Nadelholz kann dies vielerorts gewährleisten. In Hochlagen und gut wasserversorgten Standorten kann der Nadelholzanteil auch höher liegen.
Der Waldumbau wird durch regelmäßiges Monitoring, Bodenproben, Fernerkundung und Wachstumskontrollen überwacht. Diese Daten ermöglichen Anpassungen an veränderte klimatische oder standortbezogene Bedingungen.
Waldumbau & Klimawandel
Der Klimawandel bedeutet für das Ökosystem Wald einschneidende Veränderungen und bringt enorme Herausforderungen für die Forstwirtschaft mit sich. Lange Trockenphasen, Waldbrände, Stürme, starke Niederschläge und der Borkenkäfer können ein großflächiges Absterben der Bäume verursachen und machen einen proaktiven, ökologischen Waldumbau mit einfachen Mitteln notwendig – hin zu Wäldern, die mit einem wärmeren Klima und extremeren Wetterbedingungen zurechtkommen.
Besonders bei Baumarten im Mischwald wie Fichten, Kiefern und Buchen ist mit einer erhöhten Sterblichkeit zu rechnen. Die Fichte mit ihrem flachen Wurzelsystem wird beispielsweise mit Trockenheit zu kämpfen haben und bei den vermehrt auftretenden Stürmen zu wenig Halt im Boden finden. Das beeinträchtigt die nachhaltige Stabilität des Waldes.
Reinbestände sind zunehmend instabil und bieten keine ausreichende Sicherheit mehr, sodass die Zielsetzung oft heißt: weg von Reinbeständen und überalterten Wäldern hin zu einem gesunden Mischwald. Beim Waldumbau geht es darum, einen bestehenden, meist instabilen Wald umzuwandeln und durch Anpflanzen neuer Baumarten zukunftsfähig zu machen.
Eine Herausforderung besteht darin, dass aufgrund des Baumsterbens durch den Klimawandel die durchschnittliche Anzahl der Baumarten pro Quadratkilometer zwischen 33 und 49 Prozent abnehmen könnte. Damit wäre die durchschnittliche Auswahl an europäischen Baumarten, die sich für eine zukünftige Wiederaufforstung eignen, sehr begrenzt und es kann zu einer Verknappung kommen. Doch was bedeutet das für den Wald der Zukunft?
Das Ziel: Ein gesunder Mischwald
Besonders vorteilhaft sind Wälder mit klimapositiven Baumarten, die durch die Mischung von Laub- und Nadelholz die Waldleistungen dauerhaft sicherstellen. Mikroklima und Bodenfunktionen können damit positiv beeinflusst werden. Teilweise fördern sich Arten gegenseitig im Wachstum. Durch gezielte Pflegemaßnahmen wie Pflanzung, Kulturpflege, Jungbestandspflege und Durchforstungen werden solche vorteilhaften Zusammensetzungen erreicht.
Für einen zukunftsfähigen Mischwald kommen Baumarten zum Einsatz, die gleichermaßen heutige und zukünftige Klimabedingungen meistern. Klimaregionen, in denen bereits das zu erwartende Klima herrscht, bieten die Möglichkeit, geeignete Baumarten zu erkennen.
Wirtschaftlichkeit beim Waldumbau in Deutschland
Um sicherzustellen, dass Bäume sowohl klimafreundlich als auch wirtschaftlich ertragreich sind, sollten leistungsfähige Arten wie Roteiche, Douglasie oder Akazie für den Waldumbau ausgewählt werden. Försterinnen und Förster entscheiden sich aber zum Teil bewusst für weniger ertragreiche Baumarten, weil sie sich auf die abnehmende Zahl der einheimischen Arten beschränken möchten.
Um den Waldumbau proaktiv voranzutreiben, wird in der Holzindustrie eng mit der Wissenschaft und Forschung zusammengearbeitet. Dabei kommen moderne Fernerkundungsdaten, konsequentes Monitoring, KI und die Einschätzung von Expertinnen und Experten zum Einsatz.
Damit kritische Gebiete frühzeitig erkannt werden, wird beispielsweise eine satellitengenerierte Kartierung genutzt. Diese markiert, welche Bäume gesund sind und wo sich Totholz befindet.

Mit den Herausforderungen des Waldumbaus sind die Mitarbeitenden der Wald Plus GmbH aus dem baden-württembergischen Salem täglich konfrontiert. Sie sind mit der Beratung und Bewirtschaftung von 11500 Hektar Wald in Deutschland und der Schweiz betraut und stehen für eine zukunftsfähige, auf Risikominimierung ausgerichtete Waldbewirtschaftung.
Wirtschaftliche Lösungen von STIHL
Nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische Faktoren spielen für einen erfolgreichen Waldumbau eine zentrale Rolle. Die Geräte von STIHL treiben den Waldumbau dank ihrer Effizienz voran – und dabei ist Akku im Forst nicht mehr wegzudenken.
Mit den leistungsstarken STIHL Geräten lassen sich Durchforstung, Naturverjüngung und künstliche Verjüngung im Wald gleichermaßen meistern.
Naturverjüngung, künstliche Verjüngung und Jungbestandspflege
Für einen erfolgreichen Waldumbau werden oftmals eine Naturverjüngung, eine künstliche Verjüngung oder Maßnahmen im Rahmen der Jungbestandspflege durchgeführt. Im Folgenden finden Sie die zentralen Unterschiede auf einen Blick:
- Naturverjüngung: Aus den Samen der Altbäume entsteht die nächste Baumgeneration. Diese Methode hat den Vorteil, dass die Bäume aus Naturverjüngung kräftige Wurzeln, viel Bodenhalt und ein gutes Wachstum aufweisen. Außerdem erübrigen sich teure Pflanzungen.
- Künstliche Verjüngung: Ist die Naturverjüngung nicht möglich, wird auf die künstliche Verjüngung zurückgegriffen – zum Beispiel, wenn keine geeigneten Samenbäume für die Naturverjüngung in der Nähe wachsen oder bei übermäßiger Konkurrenzvegetation. Ein Nachteil besteht darin, dass der Waldumbau durch Pflanzung oder Saat teurer ist als bei einer Naturverjüngung.
- Jungbestandspflege: Zur Jungbestandspflege gehören alle Maßnahmen bis zum Beginn der Durchforstung, um die Qualität in Naturverjüngungen und Pflanzungen sicherzustellen. Sie ist unverzichtbar für die Stabilität der Bestände im Forst. Durch die Jungbestandspflege lässt sich zudem die Zusammensetzung der Baumarten steuern und den Herausforderungen des Klimawandels anpassen.
Ob Naturverjüngung, künstliche Verjüngung oder Jungbestandspflege: Das Ziel aller drei Maßnahmen ist ein stabiler, kräftig wachsender Wald, der CO2 für kommende Generationen bindet – denn aktive Waldbewirtschaftung ist zugleich aktiver Klimaschutz.
Ergonomisch und geschützt arbeiten im Forst

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